Meines Pfades Licht
Das Wort Gottes ist „Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad“, so lesen wir in Psalm 119,105.
Mit dieser Leuchte und in diesem Licht sind wir imstande, sichere Schritte zu Seinem Wohlgefallen zu tun und in Fußstapfen zu treten, die unser Herr auf der Erde zurückließ.
In den Glanz Seines Lichtes gestellt, wollen wir die Unterweisung betrachten, die uns der Heilige Geist in 1. Korinther 2 und 3 gibt.
Paulus beginnt mit den Worten: „Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht nach Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit, euch das Zeugnis Gottes verkündigend. Denn ich hielt nicht dafür, etwas unter euch zu wissen, als nur Jesum Christum, und ihn als gekreuzigt.“
Der Apostel hätte den Korinthern natürlich viel mehr bringen können als den gekreuzigten Christus. Er sagt dies aber angesichts der Weltweisen, der Philosophen, die ein unermeßliches Unglück bedeuten für die Christenheit damals und heute.
Viele von ihnen leugnen Gott als den Schöpfer des Universums, leugnen den Sündenfall, die Sünde überhaupt, ebenso die Gnade und andererseits das Gericht. Paulus redete nicht in Worten der Weisheit, er redete nicht menschliche Weisheit, er redete in der Kraft Gottes.
In Kapitel 2,6 spricht Paulus von der Weisheit unter den Vollkommenen. Das ist zunächst nicht verständlich, weil wir, die Gläubigen, doch durchaus unvollkommen sind.
Aber er nimmt wohl Bezug auf Vers 30 in Kapitel 1, wo gesagt wird, daß wir aus Gott sind in Christus Jesus, der uns geworden ist „Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung“. In dieser Hinsicht sind wir, die Seinen, Vollkommene.
Das Wort Gottes setzt die Weisheit dieses Zeitlaufs und die der Fürsten dieses Zeitlaufs restlos beiseite und führt dagegen „Gottes Weisheit in einem Geheimnis“ ein.
Gottes Weisheit bezieht sich auf den höchsten Gegenstand der Gedanken Gottes, die bis dahin ein Geheimnis einschlössen, sie läßt Gottes Liebe in hellstem Licht erstrahlen. Denn es war im Herzen Gottes vor ewigen Zeiten, Seinen geliebten Sohn hinzugeben für Gottlose und Sünder, damit sie, gereinigt durch den Glauben an das kostbare Blut Jesu Christi, in Seiner Annehmlichkeit stehen und in die Herrlichkeit, in das Vaterhaus, versetzt würden. Das war bis dahin noch in keines Menschen Herz gekommen.
Gott war den alttestamentlich Gläubigen nicht als Vater bekannt. Wie hätte jemand von ihnen denken können, daß es Gottes Absicht sei, den Menschen aus der Gottesferne in die ewige Herrlichkeit einzuführen, dahin, wovon der Herr Jesus sagt: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seiet.“ „Uns aber hat Gott es geoffenbart durch seinen Geist.“ Wir, die Erlösten, besitzen den Heiligen Geist und kennen Gottes Absichten, die uns das Vaterhaus und die ewige Herrlichkeit in Aussicht stellen. In bezug auf die Tiefen Gottes, die der Geist erforscht, ist darauf hinzuweisen, daß wir wohl die Gedanken Gottes kennen, die sich auf uns, die Heiligen, beziehen. Die Tiefen der Gottheit selbst aber sind uns nicht geoffenbart. „Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist.“ Das ist größer, als wir zu erfassen vermögen; dem gegenüber nimmt der „natürliche Mensch nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen“.
Die Korinther waren im Zustand von Unmündigen, sie bedurften nicht nur im Anfang der Milch, sondern auch noch zu der Zeit, da ihnen der Apostel schrieb. Das war darauf zurückzuführen, daß in ihrer Mitte Neid und Streit waren, sie also in einem fleischlichen Zustand waren. Daraus können wir erkennen, wie verderbt unsere Herzen sind, die heute oftmals die gleiche Gesinnung offenbaren. In Kapitel 3,9 sagt Paulus: „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ Auch heute werden viele in so hoher Stellung gesehen; wir erkennen daraus, daß Gott Seine Arbeiter, Seine Knechte, selbst einstellt. Er gibt ihnen nicht nur eine Anstellung, sondern auch jede Anweisung, wie sie zu reden und zu handeln haben, wie es ein Chef im natürlichen Leben tut. Wir sind Gottes Ackerfeld, und Er erwartet, daß gute Früchte auf diesem Feld gedeihen.
In Kapitel 3,10 sagt der Apostel: „Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf.“ Damit hat Paulus wohl die Lehrgrundlage im Auge. Der Herr Jesus, der selbst die Grundlage ist, hat als erster davon gesprochen. Jeder Arbeiter hat sich zu prüfen, wie er auf diesen Grund baut. Er kann mit gutem Material, mit wertvollen Wahrheiten in den Versammlungen dienen, was mit Gold, Silber und köstlichen Steinen bezeichnet werden kann. Er kann aber auch Holz, Heu und Stroh bringen, Lehren, die sich nicht nur auf das Wort gründen, sondern auch menschliche Meinungen und Zusätze enthalten. Der erste Dienst findet Belohnung, der letzte hat keinen Bestand und wird, bildlich gesehen, verbrennen.
Wir, die Kinder Gottes, sind nicht nur errettet und haben völlige Heils- und Glaubensgewißheit, sondern wir gehören auch zum Tempel Gottes, das ist die Versammlung, in der der Geist Gottes wirkt. Wehe dem, der diesen Tempel durch falsche Lehren verdirbt! Gott wird auch ihn verderben; „der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr“.
Vor aller Zeit sind wir erwählt nach Gottes Wohlgefallen, Dir, dem Geliebten, zugezählt, Dein Geist wohnt in uns allen. Wir werden in der Füll‘ der Zeit, zum Lobe Deiner Herrlichkeit, mit Dir, Herr, alles erben.
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