Geld

Vor einer Reihe von Jahren bot eine amerikanische Zeitschrift ihrer Leserschaft einen Preis für die beste Definition von Geld an. Hunderte von Zuschriften gingen ein. Den Preis gewann ein Leser, der die Frage, was Geld sei, folgendermaßen beantwortete: Geld beschafft alles – außer Glück; es ist der Reisepaß für jeden Ort – außer den Himmel.

Es lohnt sich, über diese Antwort nachzudenken. Denn ihre Vollständigkeit und Unumstrittenheit zeigt nur zu deutlich die Armseligkeit dessen, was die ganze Welt anbetet, – des Geldes.

Ohne wahres Glück in dieser Welt oder ohne den Himmel in der anderen, was haben die Menschen wirklich? Die Schale ohne die Frucht, das Äußere ohne den Kern, den Glitzerschmuck ohne die Wirklichkeit! Und wenn einmal alles zu Ende geht und der Himmel ist nicht dein Wohnplatz für immer, werden dich dann nicht gerade die Annehmlichkeiten dieses Lebens in der Hölle verhöhnen, wie sie dich bereits hier auf der Erde genarrt haben?

Der goldene Schlüssel ist nahezu allmächtig in dieser Welt, aber er hat keinerlei Macht bei Dem, der sagt: „Mein ist das Silber und mein das Gold“ (Hag 2,8).

„He! ihr Durstigen alle, kommet zu den Wassern; und die ihr kein Geld habt, kommet, kaufet ein und esset! ja, kaufet ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch!“ (Jes 55,1). „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn“ (Röm 6,23).

Einordnung: Ermunterung + Ermahnung, Jahrgang 1992, Seite 320

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