Bruder Saul
„Es war aber ein gewisser Jünger in Damaskus mit Namen Ananias; und der Herr sprach zu ihm in einem Gesicht: Ananias! Er aber sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr aber sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Gasse, die ‚die Gerade‘ genannt wird, und frage im Haus des Judas nach jemand mit Namen Saulus, von Tarsus, denn siehe, er betet; und er hat in einem Gesicht einen Mann mit Namen Ananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde. Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat. Und hier hat er Gewalt von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Gefäß, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels. Denn ich werde ihm zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss. Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst, damit du wieder siehst und mit Heiligem Geist erfüllt wirst. Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder und stand auf und wurde getauft. Und nachdem er Speise zu sich genommen hatte, wurde er gestärkt.“ Apostelgeschichte 9,10-19
Ananias war vermutlich nicht selbst von Saulus verfolgt worden, hatte aber bereits „von vielen über diesen Mann gehört“ (Apg 9,13). Nun sandte der Herr seinen treuen Jünger Ananias ausgerechnet zu diesem Mann. Nach einigem Zureden durch den Herrn machte sich Ananias schließlich auf den Weg. Es ist beeindruckend zu sehen, dass er diesen schwierigen Auftrag annahm!
Der Herr hatte Saulus bereits angekündigt, dass Ananias zu ihm kommen würde. Dabei erwähnte der Herr nur, dass Ananias ihm die Hand auflegen werde. Doch Ananias legte Saulus beide Hände auf, sprach mit ihm zudem über den Herrn Jesus und den Heiligen Geist, beschrieb seinen zukünftigen Dienst und forderte ihn auf, sich taufen zu lassen (vgl. Apg 22,12-16).
In Apostelgeschichte 9,17 erfahren wir die ersten Worte, die Ananias zu Saulus sprach: „Bruder Saul“. Das ist sehr bewegend! Zuvor war Saulus für Ananias lediglich „dieser Mann“, doch nun, da Saulus tatsächlich zum Herrn gehörte, nannte er ihn „Bruder Saul“. Diese herzliche Ansprache muss Saulus tief berührt haben – so sehr, dass er sich Jahrzehnte später noch daran erinnerte: „Ananias kam zu mir, trat herzu und sprach zu mir: Bruder Saul“ (Apg 22,13).
Auf dem Weg nach Damaskus hatte der Herr Jesus Saulus deutlich gemacht, dass er mit der Verfolgung der Gläubigen in Wahrheit Ihn selbst verfolgte (Apg 9,5). In wenigen Worten wies der Herr damit auf die Wahrheit über den Leib Christi hin. Ananias bestätigte dies gewissermaßen, indem er Saulus die Hände auflegte und ihn „Bruder Saul“ nannte.
Gibt es jemanden in deinem Leben, der eine ähnliche Erfahrung und ein ermutigendes Wort braucht? Vielleicht möchte der Herr dich zu dieser Person senden.
Ein gewisser Ananias aber, ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis hatte von allen dort wohnenden Juden, kam zu mir, trat herzu und sprach zu mir: Bruder Saul, werde wieder sehend! Und zu derselben Stunde blickte ich zu ihm auf.
Apostelgeschichte 22,12.13