Christus in den Psalmen

2.

Wir hatten uns schon mit den beiden ersten Psalmen beschäftigt und in ihnen den Herrn Jesus als den vollkommenen Menschen und den von Gott gesalbten König gefunden.

Psalm 8

Der nächste Psalm, der in besonderer Weise von Christus spricht, ist Psalm 8. Er beginnt mit den wunderbaren Worten: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel!“ Der gleiche Satz, mit dem dieser Psalm von 9 Versen beginnt, findet sich auch an dessen Ende: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!“

In Vers 3 werden die Himmel, der Mond und die Sterne als Seiner Finger Werk bezeichnet. Er ist der Schöpfer des ganzen Universums. In den Versen 4 und 5 wird von „des Menschen Sohn“ gesprochen, als ein wenig unter die Engel erniedrigt und gekrönt mit Herrlichkeit und Pracht. Und in den Versen 6-8 wird uns gezeigt, daß Ihm die Oberherrschaft über die Werke der Hände Gottes gegeben und alles in Unterwerfung unter Seine Füße gelegt wird.

Jesus Christus, der Sohn des Menschen, ist Jehova, der Herr, der zur Herrschaft über alles auf Erden erhöht und dem alles unterworfen werden wird. Dieser 8. Psalm weist unmißverständlich auf die Herrschaft unseres Herrn Jesus Christus im tausendjährigen Reich hin. Der heute noch verworfene Sohn des Menschen, Jesus, wird dann als „Jehova, unser Herr“ anerkannt, und die Herrlichkeit Seines Namens wird auf der ganzen Erde verkündet werden. Er wird über die ganze Schöpfung regieren, wie Vers 7 und 8 andeuten. Psalm 8 fügt sich harmonisch an Psalm 2 an, der uns ja Gott als den vorgestellt hatte, der Seinen König auf Seinem heiligen Berge Zion gesalbt und Ihm die Nationen als Sein Erbteil gegeben hat.

Der Hauptteil unseres Psalmes wird in Hebräer 2,6-8 zitiert: „Es hat aber irgendwo jemand bezeugt und gesagt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du auf ihn siehst? Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände; du hast alles seinen Füßen unterworfen.“ Der inspirierte Schreiber des Hebräer-Briefes fährt fort, indem er Psalm 8 auf den Herrn Jesus anwendet: „Denn indem er ihm alles unterworfen, hat er nichts gelassen, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt -, so daß er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte.“

Hier finden wir in wunderbarer Weise die Wahrheit über unseren Herrn Jesus Christus vorgestellt. Gott hat den sündigen Menschen in der Person Seines Sohnes besucht. Er, der unendlich viel größer als die Engel war, wie uns das 1. Kapitel des Hebräer-Briefes zeigt, entäußerte sich und nahm als Sohn des Menschen einen Platz niedriger als die Engel ein. Er kam nicht, um die Welt zu richten, sondern um durch die Gnade Gottes für jeden Menschen den Tod zu schmecken. „Der Lohn der Sünde ist der Tod“, sagt uns Römer 6,23. Diesen Lohn hatten wir in Ewigkeit verdient, wir Sünder, aber der sündlose und heilige Herr und Heiland hat Sühnung gemacht durch Seinen Tod und den sündigen Menschen zu Gott gebracht. Christus ist für unsere Sünden nach den Schriften gestorben; Er wurde begraben, und am dritten Tage ist er auf erweckt worden nach den Schriften. Das ist das Evangelium, welches der Apostel Paulus verkündigte (vgl. 1. Kor 15,1-4), durch welches wir von dem ewigen Gericht errettet werden, wenn wir es persönlich glauben und annehmen.

Nun sagt der Schreiber des Hebräer-Briefes: „Jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war.“ Wie wahr ist es, daß wir jetzt nicht alles Ihm unterworfen sehen! Der Herr Jesus ist in der gegenwärtigen Zeit auf Erden nicht erhöht. An diesem Tag der Gnade und in der Zeit der Langmut Gottes erhebt sich vielmehr der Mensch unter der Anleitung Satans selbst in Empörung gegen Gott. Aber der Gläubige kann sagen: Wir sehen aber Jesum … wegen des Leidens des Todes … mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.

Ja, wir schauen zurück und sehen den Herrn Jesus am Kreuze leiden für unsere Sünden; und wir blicken empor und sehen Ihn erhöht in den Himmeln und von dem Vater mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Und durch Glauben schauen wir Ihn als den Mann der Ratschlüsse Gottes, der mit Gericht kommen und über die ganze Schöpfung regieren wird, indem jedes Geschöpf unter Seine Füße gelegt wird. Philipper 2,10 u. 11 sagt uns, daß sich in dem Namen Jesu jedes Knie beugen wird, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und daß jede Zunge bekennen wird, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Der Mensch wird gezwungen werden, Christus an dem Tage Seiner Macht und Erhöhung also anzuerkennen. Das wird niemanden erretten, denn dann wird Christus in dem Charakter des Richters und Königs erscheinen. Heute können wir uns in Unterwürfigkeit unter Jesus Christus im Glauben beugen und Ihn als Herrn und Heiland anerkennen und also auf ewig errettet werden.

Lieber Leser, hast du schon gesehen, daß der Herr Jesus für die Sünden gestorben ist? Hast du schon durch den Glauben gesehen, daß Er, gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre, auf dem Thron Seines Vaters im Himmel sitzt? Hast du je dein Herz gebeugt in Unterwürfigkeit unter Ihn, und hat deine Zunge Ihn schon als deinen persönlichen Heiland und Herrn bekannt? Blickst du vorwärts in jene Zeit, wenn Er über alles Geschaffene regieren und Sein Name herrlich sein wird auf der ganzen Erde? Wenn deine ehrliche Antwort auf all diese Fragen ein „nein“ ist, dann bitten wir dich, auf den Herrn Jesus zu blicken, wie Er am Kreuz für die Sünden starb; bitten dich, Ihn in dein Herz gerade jetzt einzulassen, damit auch du für Zeit und Ewigkeit errettet wirst.

R. K. C.

(Wird fortgesetzt)

Einordnung: Ermunterung + Ermahnung, Jahrgang 1979, Seite 252

Bibelstellen: Ps 8

Stichwörter: Christus, Herr Jesus