Knechte unter dem Joche
„Alle, welche Knechte unter dem Joche sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre würdig achten, auf daß nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde“ (1. Tim 6,1)
Schon immer, auch in den Tagen der Apostel, errang das Evangelium die meisten seiner Triumphe unter den Armen, daher fanden sich viele Knechte oder Sklaveninder Versammlung Das sechste Kapitel des ersten Timotheusbriefes beginnt mit Belehrungen, die die Art und Weise zeigen, in der sie ihre Gottseligkeit unter Beweis stellen sollten Wenn auch Sklaverei dem Christentum fremd ist, so ist es doch ein allgemeiner Grundsatz, daß es nicht des Herrn Absicht bei Seinem ersten Kommen war, was auf Erden falsch war, in Ordnung zu bringen‘ (vgl Luk 12,14), das wird erst bei Seinm zweiten Kommen geschehen Vielmehr ist es der Wille Gottes für die Seinigen heute, die ihre Zeiten kennzeichnenden Bedingungen anzunehmen und in ihnen die Lehre zu zieren und Seinen Namen zu ehren.
Knechte nehmen den niedrigeren Platz ein, und sie sollten deswegen durch Unterwürfigkeit und Ehrerbietung ihren Herren gegenüber gekennzeichnet sein Und sollten die Herren selbst Gläubige sein, so war das nicht im geringsten ein Grund, sie deswegen gering zu schätzen oder ihre Autorität zu schmälern, vielmehr sollte dies für die Knechte oder Sklaven ein zusätzlicher Grund sein, ihnen in aller Treue zu dienen. Der Apostel bezeichnet diese Belehrungen als „die Lehre, die nach der Gottseligkeit ist“; denn es waren gesunde, durch den Herrn selbst gegebene Worte.
Selbst in christlichen Kreisen ist die gegenwärtige Zeit durch eine beträchtliche Auflehnung gegen von Gott eingesetzte Autoritäten gekennzeichnet. Die Sache selbst ist natürlich nicht neu, denn sie trat bereits in Erscheinung, als dieser Brief geschrieben wurde. Schon damals gab es Menschen, die Dinge lehrten, die zu den „gesunden Worten, die unseres Herrn Jesu Christi sind“, im Widerspruch standen – schon im ersten Jahrhundert. Es überrascht uns daher nicht, daß sie in diesen letzten Tagen erschreckend zunehmen. Der Apostel schreibt äußerst klar über diese Widersacher. Er enthüllt ihren wahren Charakter. Sie offenbaren Stolz und Unwissenheit. Wie oft gehen diese beiden Dinge zusammen! Je weniger ein Mensch Gott und sich selbst kennt, desto mehr bildet er sich ein, etwas zu besitzen, dessen er sich rühmen kann. Die wahre Kenntnis Gottes aber verscheucht jeden Stolz und Hochmut.
Der vierte Vers macht absolut klar, was das Ergebnis ist, wenn man die Autorität des Herrn in Abrede stellt: „Streitfragen und Wortgezänke“ kommen in den Vordergrund. Das ist unvermeidlich; denn wenn des Herrn Autorität beiseite gesetzt wird, wird alles zu einer Frage der eigenen Meinung. Ist das aber der Fall, ist schließlich des einen Meinung ebenso gut wie die des anderen, und so können Argumente und Wortgezänke bis ins Unendliche fortgeführt werden, und jede Art von Neid und Streit blüht.
Der Herr wolle uns schenken, daß wir uns von dies ein Geist und diesen sich daraus ergebenden Praktiken fernhalten und stattdessen in einfältigem Gehorsam Gott und Seinem Wort gegenüber unseren Platz als „Knechte unter dem Joche“ einnehmen! Nur so können wir wahre Frömmigkeit zeigen und die Lehre zieren, die nach der Gottseligkeit ist. F.B.H.
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