Allezeit Freude

„Freuet euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: freuet euch!“ (Phil 4,4).

Wenn Kinder Gottes auf die Umstände blicken, werden sie weit eher klagen als sich freuen. Und tatsächlich finden wir unter ihnen viel Klagen, aber leider wenig Freude. Das macht nicht nur sie selbst unglücklich, sondern sie können auch in diesem Zustand kein Zeugnis für den Herrn sein.

Bei dem Apostel Paulus war das nicht so. Seine Umstände waren sehr niederdrückend, als er die obigen Worte an die Philipper schrieb. Er war im Gefängnis, litt Mangel. Und als wäre das nicht genug, versuchten christliche Arbeiter, „seinen Banden Trübsal zu erwecken“, das heißt, sie vermehrten seine Leiden im Gefängnis noch dadurch, daß sie während seiner Abwesenheit Christus aus unlauterer Gesinnung verkündigten (vgl. Kap. 1,17).

Was tat nun Paulus? Wie nahm er diese Umstände auf? Wurde er verbittert? Keineswegs! Er erblickte hinter diesen notvollen Umständen den Herrn. Dabei war er sich Seiner Liebe sicher und war überzeugt, daß Er alles zum Guten, zum Segen ausschlagen lassen würde. Er ruhte im Herrn, war mit Seiner Liebe und Herrlichkeit beschäftigt. Bald würde er sie droben in Vollkommenheit genießen können. Glücklicher Mann!

In der Tat kann uns nichts Irdisches eine bleibende Freude geben, weder Reichtum noch Ehre, weder ein schönes Familienleben noch Gesundheit, weder Arbeit noch Erfolg. Warum nicht? Weil diese Umstände – wie alles auf der Erde – dem Wandel, der Veränderung unterworfen sind. Wir sind nur dann wirklich glücklich, wenn wir in Christus ruhen, wenn wir verwirklichen, daß Er uns mit vollkommener Liebe liebt, und daß alles, selbst die größte Not, zu unserem Guten dient, und das nicht nur für diese Zeit, sondern auch für die Ewigkeit. Wenn das unsere Haltung ist, sind wir fähig, uns allezeit im Herrn zu freuen und Gott zu preisen, selbst inmitten der Leiden. G.&T.

Einordnung: Ermunterung + Ermahnung, Jahrgang 1991, Seite 129

Bibelstellen: Phil 4, 4

Stichwörter: Freude, Umstände