Göttlicher Trost in schweren Zeiten

(Johannes 14,1-3)

Die mit Johannes 14 beginnende Rede unseres Herrn atmet in eindrucksvoller Weise Trost und Erquickung für bekümmerte Herzen. In den ersten drei Versen will der Herr uns ganz besonders mit sich in Beziehung bringen und auf dreierlei Weise unser bekümmertes Herz erleichtern.

„Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich“ (V.1).

Zuerst stellt sich der Herr selbst als Inhalt des Glaubens in der Herrlichkeit droben vor uns. So wird Christus als Mensch in der Herrlichkeit zur Kraftquelle und zum Halt für unser Herz. Nur Er in der Herrlichkeit bleibt der Eine, zu dem sich während der langen dunklen Nacht seiner Abwesenheit der Glaube wenden kann, um in Ihm die nie versiegende Hilfsquelle der Seinen zu finden.

„In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten“ (V. 2).

Hier offenbart uns der Herr als Trost für unsere Herzen die neue Heimat. Wir haben nicht nur Christus in der Herrlichkeit als unsere nie versiegbare Hilfsquelle, sondern auch das Haus des Vaters als beständigen Wohnort. Denn laßt uns beachten, daß das Wort „Wohnungen“ eigentlich „Wohnsitze“ bedeutet – ein Zuhause, das, wenn einmal erreicht, nie mehr verlassen wird – dort werden wir bleiben.

Am Kreuz bereitete der Herr die Seinen für diese Stätte zu; Seine Gegenwart in der Herrlichkeit hat diese Stätte für sie bereit gemacht. So werden wir emporgehoben über die Schwachheit und das Versagen alles Irdischen, hinaufgetragen über die wechselnden Szenen der Zeit, um im Geist in eine bessere Welt einzugehen und dort ein Heim zu finden, das im Haus des Vaters für uns bereitet ist.

„Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seiet“ (V. 3).

Als dritten Trost unseres Herzens stellt uns der Herr Seine Wiederkunft in Aussicht, um uns in diese Heimstätte aufzunehmen. Sein Kommen wird unsere Wüstenwanderung beenden. Es wird all die Risse unter dem Volk Gottes heilen; es wird die getrennten und zerstreuten Heiligen sammeln. Es wird die Kümmernisse, die Prüfungen und Mühen Seines Volkes beenden. Es wird uns aus der Umgebung der Finsternis und des Todes herausnehmen und uns in eine Heimstätte von Licht, Leben und Liebe einführen. Alles dieses wird sein Kommen bewirken und noch mehr, aber vor allem ändern wird es uns in die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus bringen.

Diese, die höchste Seite Seines Kommens, enthüllt uns auch das tiefe Verlangen Seines eigenen Herzens. Wir erfahren aus diesen Worten des Herrn den tiefen Wunsch seines Herzens, Sein Volk bei sich zu haben, zu Seiner Freude und Befriedigung. Er wünscht, uns bei sich zu haben. Er ist der Inhalt unseres Glaubens im Himmel, wir sind die Gegenstände Seiner Liebe auf Erden. Wenn unser Schatz im Himmel ist, so ist Sein Schatz auf der Erde. Christus selbst ist weggegangen, aber Sein Herz ist in gewissem Sinn noch hier unten, und wie jemand richtig gesagt hat: „Wenn Sein Herz noch hier ist, kann Er selbst nicht weit weg sein.“

Welch einen Tost für betrübte Herzen bedeuten diese Einleitungsverse! Christus in der Herrlichkeit – unsere nie versiegende Hilfsquelle; ein Heim in der Herrlichkeit, das uns erwartet; und ein Mensch in der Herrlichkeit, der uns bei sich haben will. nach H. S.

Einordnung: Ermunterung + Ermahnung, Jahrgang 1997, Seite 68

Bibelstellen: Joh 14, 1-3

Stichwörter: Entrückung, Herrlichkeit, Trost, Vaterhaus