Dies ist das ewige Leben

Gerechtigkeit – Merkmal der Kinder Gottes

1. Johannes 2,28 – 3,10

(Fortsetzung von Seite 192)

Was wir sein werden

Der nächste Vers in unserem Text zeigt uns, was wir nach den Gedanken Gottes einmal sein werden. Doch zunächst beschäftigt er uns noch einmal mit dem, was wir schon heute sind, weil das die Ausgangsbasis für das bildet, was noch zukünftig ist.

Was wir sind

„Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes“ (1. Joh 3,2a).

Der Apostel redet jetzt die Empfänger seines Briefes mit „Geliebte“ an. Er hatte das in seinem Brief schon einmal getan (Kap. 2,7). Dort hatte er damit das Thema der Bruderliebe eingeleitet (V. 9-11). Aber in dem Teil des Briefes, in dem wir uns jetzt befinden, gebraucht er diese liebliche Anrede auffallend häufig. Das hängt, denke ich, mit dem Charakter dieses Teiles zusammen. Wie schon in der Einleitung unter „Überblick und Gliederung“ bemerkt, setzt sich der Brief aus drei großen Teilen zusammen. Die beiden ersten Kapitel zeigen uns Gott als Licht; sie bilden den ersten Teil. Der zweite Teil (Kap. 3,1 bis Kap. 5,5) hat Gott als Liebe zum Hauptgegenstand. Deswegen wohl die Häufung dieser liebevollen Anrede. Könnten wir ihrer je überdrüssig werden? Denn wenn sie auch in erster Linie ein Ausdruck der Liebe des Apostels ist – wer wollte bestreiten, dass sich dahinter die vollkommene Liebe Gottes selbst verbirgt?

Doch obwohl der greise Schreiber seine Leser in so inniger Weise anspricht und von ihnen als von Kindern Gottes redet, macht er deutlich, dass er selbst zu ihnen gehört. Denn er gebraucht erneut ein „Wir“, wenn er fortfährt: „Jetzt sind wir Kinder Gottes.“ Durch das Band der Liebe wusste er sich mit ihnen aufs Innigste verbunden.

Haben wir zur besseren Erklärung soeben das „Wir“ betont, so legen wir jetzt die Betonung auf das erste Wort, wo sie tatsächlich auch liegt: „Jetzt sind wir Kinder Gottes.“ Es ist ein gegenwärtiges Vorrecht. Das haben wir schon gesehen. Wir warten nicht darauf, es zu werden, wenn wir in den Himmel kommen. Wir sind es jetzt: Kinder Gottes. Gott sei Dank! Und dennoch will der Apostel mit dem „Jetzt“ einen gewissen Gegensatz aufzeigen, einen Gegensatz zum Zukünftigen. Dieses Zukünftige ist allerdings etwas, worauf wir eben doch zu warten haben. So gesegnet die Beziehung auch ist, deren wir uns schon jetzt erfreuen, es ist noch nicht der endgültige Zustand, den Gott für uns im Auge hat.

Noch nicht offenbar

Heute sehen wir noch so aus wie andere Leute. Äußerlich unterscheidet uns nichts von ihnen. Der Körper, in dem der Heilige Geist wohnt, ist ein sterblicher Körper; und das Leben, das wir haben, ist ein Leben, verborgen mit dem Christus in Gott. Die Welt kann nicht glauben, dass wir etwas Höheres sind. Sie macht sich über derartige Vorstellungen allenfalls lustig. Nichtsdestoweniger fährt der Apostel fort:

„… und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden“ (1. Joh 3,2b).

Das „Noch nicht“ steht im Gegensatz zum „Jetzt“, denn es bezieht sich auf etwas Zukünftiges. Noch ist es nicht offenbar geworden oder (durch Gott) „offenbart worden, was wir sein werden“. Dieser Satz ist oft so verstanden worden, als wüssten wir selbst noch nicht, was wir sein werden; als sei es uns selbst noch nicht offenbart worden. Doch das ist ganz und gar nicht die Bedeutung dieser Feststellung. Im Gegenteil! Gerade hier in unserem Vers erfahren wir ja ausdrücklich, was wir sein werden. Und auch an anderen Stellen des Neuen Testaments wird davon gesprochen. Wir werden das sogleich noch sehen.

Nein, vor der Welt ist es noch nicht offenbart worden, sie weiß noch nichts davon. Gott hat der Welt noch nicht öffentlich die Herrlichkeit gezeigt, die den Kindern Gottes gehört. Das unverwesliche und unbefleckte und unverwelkliche Erbteil, das für uns in den Himmeln aufbewahrt ist, ist noch nicht vor aller Welt sichtbar geworden (1. Pet 1,4). Noch tragen wir nicht die weißen Kleider des Himmels, noch nicht die bräutlichen Gewänder von weißer, feiner Leinwand. Auch zieren uns heute noch nicht goldene Kronen auf unseren Häuptern (Off 4,4; 19,8). Vielmehr seufzen wir heute noch „in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes“ (Röm 8,23). Dennoch, das alles wird unser sein, und wir wissen darum! Das bekräftigt der nächste Satz unseres Textes.

IHM gleich

„… wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Joh 3,2c).

Es wird eine gewaltige Veränderung geben. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Offenbarung, die Gott geben wird: „… wenn es offenbar werden wird.“ Wieder begegnet uns hier das bedingende „Wenn“ (gr. eán) wie in Kapitel 2,28 (siehe dort unter „Offenbarwerdung – Ankunft des Herrn“). Dieses „Wenn“ drückt in keiner Weise irgendeine Unsicherheit, irgendeinen Zweifel aus. Es ist vielmehr das „Wenn“ einer unbedingten, festen Erwartung. Wir können es so wiedergeben: „Wenn der Umstand eintrifft, dass es offenbar wird.“ Es liegt hier im Griechischen keine Zukunftsform vor; deswegen: „… offenbar wird“, nicht: „offenbar werden wird“, obwohl es in den meisten Bibelausgaben noch so heißt.

Auch sind die Ansichten darüber geteilt, ob übersetzt werden soll: „… dass es offenbar wird“ oder: „… dass er offenbar wird“. Weil das persönliche Fürwort im Griechischen fehlt, sind beide Wiedergaben möglich, beides ist grammatisch korrekt. Das Zweite würde sich dann direkt auf die Offenbarung des Herrn beziehen. Dieser Hinweis wird auch in Kapitel 3,5 gegeben. Dort ist allerdings der Fall eindeutig, weil das „Er“ vorhanden und sogar stark betont ist. Nur weist dieser Vers zurück auf die erste Offenbarung Christi, das will sagen auf Sein Kommen als Mensch auf diese Erde: „Ihr wisst, dass er offenbart worden ist …“ In Vers 2 dagegen wird auf die zukünftige Offenbarung hingewiesen, wenn Er in Macht und Herrlichkeit vom Himmel kommt. Welcher der beiden Übersetzungsarten wir den Vorzug geben, spielt indes keine große Rolle. Selbst wenn wir uns für das unpersönliche „… dass es offenbar wird“ entscheiden, so folgt doch das persönliche „Ihm“ in „ihm gleich“ so unmittelbar darauf, dass es schließlich auf dieselbe Bedeutung hinausläuft.

Wir wissen bewusst (gr. oída), wissen schon jetzt, was dann sein wird. Und wir wissen es deshalb, weil es uns in der Heiligen Schrift durch göttliche Inspiration mitgeteilt wird. Wir sind als Kinder Gottes also keineswegs darüber in Unklarheit, was unsere „Hoffnung“ betrifft (siehe Vers 3). Und was ist unsere Hoffnung, was die gewaltige Veränderung, von der wir sprachen? Wir werden „Ihm gleich“ sein. Diese unermessliche Feststellung wird damit begründet, dass „wir ihn sehen werden, wie er ist“. Ihn, Christus, sehen zu können, „wie er ist“, setzt voraus, dass wir Ihm vorher gleich gemacht worden sind.

Und jetzt kommt der Umstand, dass wir hier kein zeitliches „Wann“, sondern das bedingende „Wenn“ (gr. eán) haben, voll zum Tragen. Wenn der Umstand eintritt, dass der Herr Jesus offenbar wird, dann werden wir Ihm – bereits – gleich sein. Die Welt wird uns so sehen (Joh 17,22.23; Kol 3,4). Die Verwandlung selbst geschieht jedoch schon früher, nämlich bei Seinem Kommen zur Entrückung der Gläubigen (vgl. 1. Kor 15,51.52; 1. Thes 4,16.17; 2. Thes 2,1). Wir werden, wie jemand trefflich gesagt hat, Ihm gleich sein, um in den Himmel einzutreten; und wir werden Ihm gleich sein, wenn wir mit Ihm aus dem Himmel herauskommen.

Das alles ist geeignet, uns sehr, sehr glücklich zu machen. Denn wir haben hier eine großartige Offenbarung vonseiten Gottes vor uns – eine Mitteilung, die uns betrifft, unser Fassungsvermögen aber völlig übersteigt. Ja, wir werden Ihm gleich sein. Das ist übrigens das Ergebnis einer bereits jetzt bestehenden Beziehung – einer Beziehung, in der der Herr selbst als Mensch zum Vater steht. Durch Gnade sind wir in diese Beziehung gebracht: dadurch, dass Christus unser Leben ist, dass wir in Ihm ewiges Leben haben. Heute ist diese Beziehung noch für die Welt ein Geheimnis und ihr Genuss für uns ein Gegenstand des Glaubens. Doch wenn der Herr in Macht erscheinen wird, wird dieses schon heute bestehende Verhältnis öffentlich vor der Welt sichtbar werden. Sie wird uns mit dem Herrn Jesus sehen – in derselben Herrlichkeit wie Er, und Ihm gleich.

Dass dazu noch vorher „unser Leib der Niedrigkeit umgestaltet“ werden muss „zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen“ (Phil 3,21), haben wir soeben schon kurz berührt. Diese Umgestaltung wird nicht nur plötzlich, in einem Augenblick, geschehen und unsere ganze Person umfassen, sondern sie wird auch vollkommen und endgültig sein.

Sie steht damit im Gegensatz zu der sittlichen Verwandlung, von der am Ende von 2. Korinther 3 die Rede ist. Dort ist es ein fortschreitender Prozess während unseres Lebens hier auf der Erde. Er wird so beschrieben: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (V. 18). Es wird allerdings weder hier noch an irgendeiner anderen Stelle der Heiligen Schrift gesagt, dass wir schon jetzt Ihm gleich seien. Aber wenn wir heute im Glauben die moralische Herrlichkeit des Herrn anschauen, werden wir dadurch in sittlicher Hinsicht Ihm ähnlicher. Wenn wir Ihn jedoch mit den Augen unseres Körpers sehen werden, werden wir völlig Ihm gleich gemacht sein, selbst was unsere Körper angeht.

Tatsächlich könnten wir den Herrn Jesus in Herrlichkeit nicht sehen in einem Körper aus „Fleisch und Blut“ (1. Kor 15,50). Doch „wie wir das Bild dessen von Staub getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen“ (V. 49). Und dann werden wir in der Lage sein, Ihn zu sehen, „wie er ist“. Diese knappe Beschreibung der Person des Herrn (im Griechischen sogar aus nur zwei Wörtern bestehend) ist überaus kostbar. Sie erinnert mich immer an die ähnliche Wendung, womit der Herr einmal das Haus Seines Vaters beschreibt: „Wo ich bin“ (Joh 14,3). Dieses „Wo ich bin“ ist der Himmel. Denn was wäre der Himmel ohne Ihn? Wo Er, der Sohn, ist, da ist der Himmel. Wie einfach, wie beglückend ist das!

Wenn nun unsere Berufung und Hoffnung damit geschildert wird, dass wir Ihn sehen werden, „wie er ist“, so ist auch diese Beschreibung bei aller Schlichtheit allumfassend. Es heißt nicht: „Was er ist“, sondern: „Wie er ist.“ Das Letztere scheint mir das Innigere, Intimere zu sein. Jetzt sehen wir „mittels eines Spiegels, undeutlich“; dann aber werden wir Ihn „von Angesicht zu Angesicht“ sehen (1. Kor 13,12). Jedes Hindernis, das unserer Fähigkeit, Ihn zu sehen, wie Er ist, im Wege stehen könnte, sei es geistig, seelisch oder körperlich, wird hinweggetan sein. Die Zeit vollkommenen Sehens wird gekommen sein, und wir werden erkennen, wie auch wir erkannt worden sind. Das heißt, wir werden nicht mehr stückweise, sondern in absoluter Weise erkennen, werden die Wahrheit als Ganzes erfassen.

Unbeschreibliche Segnung! Was sie wirklich in sich schließt, können wir heute im „Leib der Niedrigkeit“ nicht im Entferntesten erdenken. Gewiss, wir werden nicht alles anders sehen, aber wir werden es vollkommen sehen. Der Mittelpunkt von allem jedoch wird der Herr Jesus selbst sein – immer und ewig.

Es bleibt noch zu bemerken, dass wir Christus gleich sein werden, wie Er heute bei dem Vater ist. Denn auch als Sohn des Menschen wird Er Würden erhalten und Attribute (Merkmale) besitzen, die wir nie mit Ihm teilen werden. Es ist gut, dies zu beachten.

Ein Zweites kommt hinzu: Wenn wir Ihn sehen werden, wie Er ist, so widerspricht das in keiner Weise dem, was in 1. Timotheus 6 gesagt wird: dass Gott ein unzugängliches Licht bewohnt und dass keiner der Menschen Ihn gesehen hat noch sehen kann (V. 16). Im Gegenteil wird hier deutlich, dass Gott sich außerhalb des unzugänglichen Lichts dem Menschen offenbart. Diese Offenbarung aber geschieht in Seinem Sohn, unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. So wird von der himmlischen Stadt Jerusalem gesagt, dass sie nicht der Sonne noch des Mondes bedarf, damit sie ihr scheinen. „Ihre Lampe ist das Lamm“ (Off 21,23). Als Philippus einmal den Herrn bat, ihnen doch den Vater zu zeigen, antwortete Er: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9). Geradeso wird es im Himmel sein. In dem Sohn werden wir den Vater, werden wir Gott sehen. Es wird für uns das höchste Glück bedeuten.

Eine heiligende Hoffnung

Im nächsten Vers, mit dem die kleine Einschaltung (V. 1-3) abschließt, wird eine sittliche Schlussfolgerung für die gezogen, die solch eine gesegnete Hoffnung vor sich haben, wie sie im Vers vorher beschrieben wurde.

„Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1. Joh 3,3).

Mit dem Ausdruck „Jeder, der“ wird nicht eine Auswahl unter den Gläubigen getroffen, um sie voneinander zu unterscheiden; sondern das hier Gesagte ist wahr von allen Kindern Gottes, es ist ihr normaler, charakteristischer Zustand. Insofern liegt hier keine Ermahnung vor. Und doch kann man sich wohl kaum eine Feststellung denken, die mehr ermahnend auf uns einwirkte als die, die hier getroffen wird. Es ist eine besonders liebliche Art, uns auf unsere Verantwortlichkeit hinzuweisen.

Die Hoffnung, Ihn zu sehen, wie Er ist, die haben wir, so wie wir Glauben haben, wie wir Liebe haben und so weiter. Wörtlich heißt es: „Hoffnung auf ihn.“ Die Hoffnung gründet sich also auf Ihn, sie ruht auf Ihm. Tröstlicher Gedanke! Kann sie dann je enttäuschen? Menschliche Hoffnungen sind wie Sand, der weggespült wird, wenn die Flut kommt. Unsere Hoffnung aber stützt sich auf den Herrn Jesus. Wir hoffen auf Ihn, setzen unsere Hoffnung auf Ihn. Diese Konstruktion „hoffen auf“ kommt auch an anderen Stellen des Neuen Testaments vor (Röm 15,12; 1. Tim 4,10). In den Briefen des Johannes wird jedoch allein in unserem Vers auf die Hoffnung Bezug genommen.

Wenn die freudvolle Hoffnung, Christus gleich zu sein, unser Herz erfüllt, dann wird in uns der Wunsch wachgerufen, so viel wie möglich davon vorwegzunehmen und Ihm schon jetzt möglichst gleich zu sein. Das aber geht – eben weil wir noch nicht Ihm gleich, noch nicht vollkommen sind – damit einher, dass wir uns selbst beständig reinigen. Die Gegenwartsform macht deutlich, dass an einen fortwährenden Vorgang gedacht ist. Es geht hier um mehr als um das Bekennen begangener Sünden. Vielmehr wird das Herz von dem verherrlichten Herrn im Himmel angezogen und damit auch von allem abgezogen, was Ihm, Seinem Willen und Charakter, nicht entspricht. So ist es eine heiligende Hoffnung, die uns mit Christus in der Herrlichkeit beschäftigt, verbindet und uns auf diese Weise vom Bösen fernhält (vgl. Joh 17,19). Deswegen ist es so wichtig, dass diese Hoffnung in uns lebendig ist und unsere Zuneigungen auf Ihn im Himmel fixiert sind.

Aber dann müssen wir unser Augenmerk auch auf den Maßstab richten, gemäß dem wir uns reinigen. Es ist ein unerreichbarer, absoluter Maßstab, und doch gibt uns Gott keinen geringeren: „… wie er rein ist.“ Der Herr Jesus ist rein. Er war es nicht nur, als Er hier auf der Erde war; Er ist es nicht nur heute, da Er im Himmel ist. Es ist eine Aussage über das, was Er grundsätzlich ist, immer ist: rein – wie auch von Gott bezeugt wird, dass Er gerecht ist (Kap. 2,29). Deswegen sagt der Apostel nicht, kann es nicht sagen:
„… wie er sich reinigte.“ Unmöglich! Wir haben nötig, uns selbst zu reinigen. Er hatte es und hat es niemals nötig.

Die makellose, unendliche Reinheit Christi ist also der Maßstab, an dem wir unsere praktische Reinigung messen müssen. Wer von uns könnte behaupten, ihm entsprochen zu haben? Wir werden in diesem Punkt immer zurückbleiben. Und dieses Bewusstsein sollte uns demütig, aber keineswegs mutlos machen. Wir wollen uns vielmehr ermuntern, es dem Apostel Paulus gleichzutun, der sagen konnte: „Eins aber tue ich …“ (Phil 3,13). Es ist die praktische Darstellung und Schlussfolgerung dessen, was in diesen Versen vor uns gewesen ist.

(Wird fortgesetzt) Ch. Briem

Einordnung: Ermunterung + Ermahnung, Jahrgang 2008, Heft 7, Seite 214

Bibelstellen: 1Joh 3, 2.3