Ermutigung

Trost aus Psalm 34

„Kommt, ihr Söhne, hört mir zu: Die Furcht des HERRN will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, damit sie nicht Trug reden. Weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Angesicht des HERRN ist gegen die, die Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten“ (Ps 34,12-17).

Diese Verse lehren uns den Zusammenhang zwischen guten Worten und dem Erleben guter Tage (V. 13). Wir genießen die guten (geistlichen) Segnungen Gottes, wenn wir unsere Zunge von Bösem und von Trug fernhalten (V. 14). Denn wenn wir das tun, werden uns unsere guten Worte zu guten Taten führen, die wir aus friedlichen Motiven ausüben (V. 15). Ein solcher Lebenswandel ehrt den Herrn. In seiner Treue wird Er uns dann auf jeden Hilferuf antworten (V. 16).

Dabei dürfen wir nicht übersehen, welche Überschrift dieser Psalm trägt. Seine göttlich inspirierte Einleitung offenbart, vor welchem Hintergrund er entstanden ist: „Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech verstellte und dieser ihn wegtrieb und er fortging“ (V. 1). Um sich vor Saul zu verbergen, hatte David bei den Philistern Zuflucht gesucht. Als er sich aber auch dort nicht mehr sicher fühlte, täuschte er Wahnsinn vor, um wieder zu entkommen. Was für eine Schande, dass der vom Herrn gesalbte König sich hinterlistig als jemand ausgab, der er nicht war. Er verleugnete seine eigene Identität! Und doch ist dies ein Psalm des Lobes. Er zeigt, dass David Buße getan hat und zum HERRN zurückgekehrt ist, der ihn trotz seines Versagens nie verlassen hatte.

Wisst ihr, wer diesen Psalm liebte? Es ist der Apostel Petrus! Inspiriert durch den Heiligen Geist zitiert er in seinem ersten Brief, Kapitel 3,10-12, fast die gesamte oben aufgeführte Passage. Dieser Mann, der mit Flüchen und einem Schwur ebenfalls einmal seine eigene Identität verleugnet und jede Verbindung mit seinem geliebten Meister abgestritten hatte, fand Trost in diesem Psalm. Wir können uns vorstellen, dass er weinte, als er sich selbst in der Überschrift wiederfand. Und dass er sich dann über die Belehrungen freute, die David in der Beschreibung der Treue Gottes erteilt hatte.

Das Lesen der Bibel sollte keine wissenschaftliche Übung für uns sein, sondern eine persönliche Angelegenheit. Der Geist Gottes benutzt die Heiligen Schriften, um uns zu belehren und unsere Seelen aufzurichten.

Wenn wir untreu sind – er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

2. Timotheus 2,13

Stephen Campbell

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2021, Heft 10, Seite 29

Bibelstellen: Psalm 34,12-17; 1. Petrus 3,10-12; 2. Timotheus 2,13;

Stichwörter: aufrichten, Treue, Trost, verleugnen