Bibelauslegung

Auf den Herrn warten

„Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen“ (Lk 12,35.36).

Der Hinweis in Lukas 12,36 auf die Rückkehr von der Hochzeit fordert uns ganz allgemein auf, wachsam zu sein. Die Knechte, die auf ihren Herrn warten, sind ein bildhafter Vergleich, der die passende Haltung derer zeigen soll, die das Wiederkommen Christi für sein Volk erwarten.

Zuerst sagt der Herr: „Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend.“ Und um seine Aufforderung zu verdeutlichen, fügt Er noch hinzu: „Und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen.“

Der Herr will uns mit diesem Vergleich ermahnen: Wir sollen als Gläubige beständig sein Kommen erwarten, während wir sorgfältig darauf achten, dass wir moralisch bereit sind. Wir sind wie Knechte, die nicht wissen, wann der Herr von der Hochzeit zurückkehren wird, und die im Haus warten – sozusagen mit der Hand am Türgriff -, damit sie bereit sind, die Tür beim ersten Anzeichen seines Ankommens zu öffnen.

An dieser Stelle geht es nicht darum, dass wir prophetisch durch das Bild von der Hochzeit belehrt werden – es geht hier also nicht um die Hochzeit des Lammes (Off 19,6-8)! Wir werden vielmehr ermahnt, das Wiederkommen des Herrn zu erwarten und darauf vorbereitet zu sein. Das sehen wir auch in Vers 37, denn nachdem die glückselig gepriesen werden, „die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird“, heißt es weiter: „Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen.“

 

Edward Dennett

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2016, Heft 7, Seite 30

Bibelstellen: Lukas 12, 35.36

Stichwörter: bereit sein, erwarten, Hochzeit