Der erwachsene Christ
Arend Remmers • Der erwachsene Christ
Christliche Schriftenverbreitung Hückeswagen
235 Seiten • Gebunden • € 12,90 • Best.-Nr.: 257390
Das Thema des Buchs „Der erwachsene Christ“ wird in dem Untertitel näher erläutert: „Gedanken über geistliches Wachstum“. Es geht also um die Fragen: „Was ist ein erwachsener Christ?“ und: „Wie kann man ein erwachsener Christ werden?“
In den einleitenden Kapiteln wird zunächst gezeigt, dass ein erwachsener (oder vollkommener) Christ nicht derjenige ist, der eine große Kenntnis von Gottes Wort besitzt oder sich durch besondere Glaubenstaten auszeichnet, sondern jemand, der seine Stellung in Christus kennt, genießt und darin lebt. Jeder Christ sollte ein „erwachsener Christ“ werden. Ursachen für geistliche „Unmündigkeit“ können darin bestehen, dass man sich mit der Sündenvergebung zufrieden gibt oder dass es an biblischer Belehrung fehlt. Gerade diesem Mangel möchte das Buch begegnen und helfen, „in allem zu ihm hin zu wachsen, der das Haupt ist, der Christus“ (Eph 4,15) und somit die von Gott geschenkte Stellung zu verstehen und darin zu leben. Der Autor schreibt: „Das Verständnis des Erlösungswerkes des Herrn Jesus gibt wahren und tiefen Frieden für Gewissen und Herz, und die Erkenntnis seiner wunderbaren Person … führt zu dem Wunsch, Ihm im praktischen Leben ähnlicher zu werden und lässt uns Ruhe für die Seele finden.“
Außerdem zeigt der Autor anhand der Reise des Volkes Israel von Ägypten nach Kanaan die vorbildliche oder typologische Bedeutung der einzelnen Stationen dieser Reise (Passah, Schilfmeer, Wüstenreise, eherne Schlange, Jordan, Gilgal) und erklärt die einzelnen Wachstumsschritte im geistlichen Leben, die in jeder dieser Stationen typologisch verborgen liegen. Thematisch geht es um die Lehre, wie sie in den Briefen des NT vorgestellt wird, die aber in AT-Vorbildern anschaulich dargestellt wird. Diese vorbildliche Darstellung ist äußerst hilfreich für das geistliche Wachstum, denn sie trägt sehr dazu bei, die sonst manchmal recht abstrakte Lehre des Neuen Testaments zu erfassen. „Die typologische Deutung ist der vom Heiligen Geist gegebene eigentliche Schlüssel zum tieferen Verständnis der Berichte über die Geschichte der Menschheit, insbesondere des Volkes Israel.“ Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die alttestamentlichen Vorbilder die Lehre grundsätzlich nicht als solche darstellen, sondern unter einem praktischen Gesichtspunkt: Sie zeigen, wie die christliche Lehre von den Gläubigen praktisch verwirklicht werden soll.
Nach einem kurzen Überblick der einzelnen Stationen zusammen mit ihrer jeweiligen grundsätzlichen Bedeutung für das Glaubensleben wird die inhaltliche Einheit dieser Vorbilder in dem nachfolgenden Buchauszug gezeigt.
Der Zusammenhang, ja die Einheit dieser Vorbilder wird durch folgende Einzelheiten eindrucksvoll unterstrichen.
- Anfang und Schluss des Ganzen (Passah und Jordan) fallen auf ein und dasselbe Datum. Die Vorbereitung zum Passah beginnt am zehnten Tag des ersten Monats mit dem Lamm ohne Fehl, das jeder Israelit nehmen musste (2. Mo 12,1-5). Vierzig Jahre später betritt das Volk Gottes das Land der Verheißung am gleichen Tag: „Und das Volk stieg aus dem Jordan herauf am Zehnten des ersten Monats“ (Jos 4,19).
- Schilfmeer und Jordan sind zwei Aspekte der gleichen Sache. In 2. Mose 14,22 und 29 heißt es: „Und die Kinder Israel gingen mitten in das Meer hinein auf dem Trockenen, … Und die Kinder Israel gingen auf dem Trockenen mitten durchs Meer, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken“, aber von ihrem Heraufsteigen aus der Tiefe lesen wir nichts. In Josua 3,16.17 und 4,19 wird dagegen das Hineingehen in den Jordan nicht erwähnt, wohl aber ihr Durchzug und ihr Heraufsteigen aus dem Jordan.
- Zwar brauchen bei uns keine vierzig Jahre zu verstreichen, bis wir unsere Stellung in Christus in den himmlischen Örtern kennen und genießen. Aber wenn wir geistlich wachsen und zur biblisch-christlichen Vollkommenheit hingelangen möchten, müssen wir Israel „von Ägypten nach Kanaan“ folgen. Unser Gott und Vater will uns ja als glückliche Kinder sehen, die in dem Werk und in der Person seines Sohnes Jesus Christus zur Ruhe gelangen.
Anschließend wird jede der Stationen in einem eigenen Kapitel detailliert beschrieben. Im Unterschied zu anderen Erklärungen über die vorbildliche Bedeutung der Reise Israels von Ägypten nach Kanaan, die oft nur eine oder zwei Stationen behandeln, wird in diesem Buch eine Gesamtsicht der Reise gegeben. Dabei wird der Zusammenhang oder auch der Unterschied der einzelnen Stationen erklärt bzw. welche Wachstumsschritte in jeder dieser Stationen vorbildlich verborgen liegen. Gerade das macht das Buch so wertvoll. Das übersichtlich gegliederte Inhaltsverzeichnis hilft, sich auf dieser Reise „zurechtzufinden“ und zum Vergleich schnell zu einer der anderen behandelten Stationen zu springen.
Das gut zu lesende Buch ist eine für Christen jeden (geistlichen) Alters sehr zu empfehlende Lektüre. Es ist auch als E-Book bei der Christlichen Schriftenverbreitung erhältlich (www.csv-verlag.de).
Benjamin Emde
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