Glaubensleben

Euer himmlischer Vater weiß es

„Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt … „So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen?, oder: Was sollen wir trinken?, oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach all diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt“ (Mt 6,25.31.32).

Wie hilfreich, klar und umfassend ist die Ermahnung des Herrn in Bezug auf unsere irdischen Sorgen! Sowohl zu Beginn als auch am Ende dieses Abschnitts warnt der Herr die Gläubigen vor Furcht in den irdischen Umständen. Bewusst spricht Er von gewöhnlichen, alltäglichen Dingen wie der täglichen Nahrung und der Bekleidung. Als Illustration führt Er die Vögel des Himmels an. Sie können bezeugen, dass Gott sie reichlich versorgt, obwohl sie selbst keinerlei Vorsorge treffen. Und die unvergleichliche Pracht der Lilien auf dem Feld benutzt Er als Ermahnung, sich nicht wegen nichtiger Äußerlichkeiten abzumühen. Der Gedanke und die Formulierung der Verse 25 und 31 sind im Wesentlichen gleich, doch in Vers 31 tauscht der Herr die Worte „ihr“ und „euer“ durch das verbindlichere „wir“ aus. Beides sollte genau so formuliert sein, wodurch uns die Vollkommenheit seines Wortes erneut beeindruckt.

Die äußerlich Armen sind in ihrem alltäglichen, häuslichen Leben gewöhnlich in beiderlei Hinsicht besorgt. Und auch die vornehmsten und reichsten Leute haben ihre Sorgen, indem sie viel Zeit und Gedanken auf ihre Nahrung und Kleidung verwenden. Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens entfalten ihre verderblichen Auswirkungen gerade unter ihnen. Doch wenn heutzutage wohl die meisten Christen weder der ersten noch der zweiten Gruppe gleichen, zeigt das nur umso mehr die Weisheit und Güte unseres Herrn, der sich herablässt, so viel über dieses Thema zu sprechen. Er möchte die Herzenseinstellungen zum Guten verändern und die Wege der Seinen Gott gemäß gestalten.

Jedoch gibt es hier und da, und zwar überall auf der Erde, einige wenige, die seine Worte wirklich aufnehmen und von ganzem Herzen in die Tat umsetzen wollen. Und dafür, dass sie Ihm – getrennt von der Welt und ihren Dingen – gefallen möchten, erhalten sie eine reiche Belohnung: Sie können glücklich und frei von aller Furcht und Selbstsucht leben. Das ist genau das, wozu der Herr hier diejenigen auffordert, die seinen Namen tragen. Beherzigen wir diesen seinen Willen, wenn die Versuchung aufkommt, sich auf der Erde behaglich oder gar in Luxus und Prunk einzurichten? Wäre so etwas vereinbar mit unserer Stellung als Pilger und Fremde auf der Erde – die wir doch die himmlische Herrlichkeit erwarten, dort mit Ihm?

Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt.

Matthäus 6,32


Im Heute leben

Die Umstände ändern sich, aber Er ändert sich nicht. Geht alles gut? Dann lasst uns Ihm danken für das, was Er gibt. Haben wir Probleme? Dann wollen wir lernen, dass Er immer noch da  ist und dass Er für alles genügt. Lasst uns nicht im Gestern mit seinen Belastungen oder im Morgen mit seinen Befürchtungen leben! Unsere Beziehung zu Gott ist kein Traum von dem, was hätte sein können oder eine Vorstellung von dem, was noch kommen könnte. Es ist eine lebendige, vertrauensvolle, freudige und gegenwärtige Beziehung.


 

William Kelly

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2021, Heft 12, Seite 15

Bibelstellen: Matthäus 6,25.31.32;

Stichwörter: abmühen, Furcht, Sorgen, Vater