Zwei Arten von Ruhe
„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ (Mt 11,28.29).
Bist du unglücklich? Kannst du keinen Trost finden? „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen …, und ich werde euch Ruhe geben.“ Es gibt keine Bedingungen oder besondere Qualifikationen, um als Bedürftiger zu Jesus Christus zu gehen. Er ruft den Mühseligen aus reiner Gnade zu sich. Aber diese Gnade lässt ihn dann nicht seinen eigenen Willen tun, sondern weckt in ihm das Bedürfnis, den Willen Gottes zu erkennen.
Denn nachdem unser Herr gesagt hat: „Ich werde euch Ruhe geben“, fügt Er hinzu: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.“ Beachte den Unterschied. Zuerst heißt es: „Kommt her zu mir … und ich werde euch Ruhe geben.“ Das gilt für eine Seele, die in Not ist und nichts zu bringen hat als ihre Sünden. Dann aber sagt Er: „Nehmt auf euch mein Joch …, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“. Hier spricht Er davon, sich Ihm unterzuordnen und dadurch Ruhe für die Seele zu finden.
Wenn ein Sünder in seiner Erbärmlichkeit zu Jesus geht, schenkt ihm sein Erlöser Ruhe, „ohne Geld und ohne Kaufpreis“ (Jes 55,1). Wenn diese Seele dann aber nicht den Wegen Christi folgt, wird sie unglücklich und verliert den Trost, den sie anfangs hatte. Warum? Sie hat Christi Joch nicht auf sich genommen. Die Bedingung, zu welcher der Herr dem Sünder Ruhe schenkt, lautet: „Komm her zu mir, so wie du bist.“ Die Bedingung, zu welcher der Glaubende Ruhe findet, lautet: „Nimm mein Joch auf dich und lerne von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“
Die moralischen Grundsätze der Regierung Gottes über sein Volk bleiben bestehen. Wenn ich mich nicht Christus unterstelle, werde ich unruhig sein. Ich kann mich weder an Ihm noch an der Welt erfreuen. Wenn ich Ihn als Retter gefunden habe, aber sein Joch nicht trage, wird Gott mich nicht wirklich glücklich sein lassen. Alles andere wäre ein falsches Glück.
So spricht der HERR: Tretet auf die Wege und seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der Weg des Guten sei, und wandelt darauf; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf wandeln.
Jeremia 6,16
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