Ein verherrlichter Mensch im Himmel
Nach vollbrachtem Erlösungswerk wurde der Herr Jesus aufgenommen in den Himmel. Die Jünger waren Zeugen von diesem besonderen Ereignis (Apg 1,9-11).
Jetzt ist derjenige, der „sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz“ zugleich auch derjenige, der von Gott selbst „hoch erhoben wurde“ und „sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes“ (Phil 2,8.9; Heb 12,2). Er ist es, der unsere Herzen anzieht wie ein Magnet die Eisenspäne.
Im Folgenden wollen wir einige Herrlichkeiten und Würden anschauen, die der Herr Jesus als der verherrlichte Mensch jetzt besitzt.
Der Vorläufer
Jesus ist der Vorläufer, der für uns hineingegangen ist, „in das Innere des Vorhangs“, hier ein bildhafter Ausdruck für das Heiligtum im Himmel. Wir haben die „volle Gewissheit der Hoffnung“ (Heb 6,11) auch dort anzukommen, wo der „Vorläufer“ jetzt schon ist. Diese Hoffnung wird verglichen mit einem sicheren und festen Anker, mit dem ein Schiff verankert wird, damit Wellen und Sturm es nicht losreißen können. Wir werden ankommen, weil unser Vorläufer schon da ist – das ist die herrliche, mutmachende Botschaft des „Menschen im Himmel“ an dich und mich!
… die wir Zuflucht genommen haben zum Ergreifen der vor uns liegenden Hoffnung, die wir als einen sicheren und festen Anker der Seele haben, der auch in das Innere des Vorhangs hineingeht, wohin Jesus als Vorläufer für uns hineingegangen ist.
Hebräer 6,18-20
Anfänger und Vollender des Glaubens
In engem Zusammenhang mit der Bezeichnung des Herrn Jesus als „Vorläufer“ steht seine Würde als Anfänger und Vollender des Glaubens.
Der Herr Jesus hat auf der Erde – vom Anfang bis zum Ende – ein vollkommenes Glaubensleben geführt. Trotz aller Widerstände von außen „lief“ Er weiter! Für die „vor ihm liegende Freude“, nämlich nach vollbrachtem Auftrag zum Vater zurückzukehren, erduldete Er den qualvollen und schändlichen Tod am Kreuz!
… hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
Hebräer 12,2
Jetzt ist Er nach vollendetem Glaubenslauf in der Herrlichkeit angekommen. Das motiviert uns, Ihm mit Ausharren nachzulaufen, indem wir den Glaubensblick fest auf Ihn, den verherrlichten Menschen im Himmel, gerichtet halten!
Der Kommende
In Hebräer 10,37 wird der Herr Jesus „der Kommende“ genannt. Er steht im Begriff zu kommen. Es kann heute sein, dass Er kommt. Dann werden wir Ihn, den verherrlichten Menschen im Himmel, zum ersten Mal sehen. Was wird das für ein Moment sein! So zieht die Erwartung seines Kommens zur Entrückung unsere Herzen und Gedanken nach oben und prägt gleichzeitig unsere Lebensführung hier auf der Erde.
Er selbst wird mit gebietendem Zuruf … vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft.
1. Thessalonichers 4,16.17
Der Mittler
Gottes Wort stellt uns den Herrn Jesus auch als den „Mittler“ vor. Der Herr Jesus hat „vermittelt“ – aber nicht auf Basis von Kompromissen! Nein, in seinem Sühnungswerk hat Er die Ansprüche Gottes im Blick auf eine gerechte und gottgemäße Behandlung von Sünde und Sünden völlig erfüllt! Er hat das Lösegeld im Hinblick auf alle bezahlt. Gleichzeitig hat Er dem Bedürfnis des verlorenen Sünders in vollem Maß entsprochen, indem Er stellvertretend für diejenigen ins Gericht Gottes und in den Tod ging, die an Ihn und sein vollbrachtes Erlösungswerk glauben (vgl. Mk 10,45).
Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle.
1. Timotheus 2,5.6
Unser Hoherpriester
Der Schreiber des Hebräerbriefs stellt den Briefempfängern den Herrn Jesus in seiner Würde als „Hoherpriester“ vor. Seine Erfahrungen als wahrer Mensch während seines Lebens auf der Erde hat Er nicht vergessen, sondern sozusagen „mitgenommen“ in den Himmel. Aus diesem Grund ist Er wie kein anderer befähigt, „zu helfen“ und „Mitleid zu haben mit unseren Schwachheiten“ (Heb 4,15).
Vom Himmel aus unterstützt und stärkt Er die Glaubenden auf der Erde, die unterwegs sind auf dem Weg zur himmlischen Herrlichkeit. Er tut das, damit sie Gott dienen können (Heb 6,10; 13,15.16) und unbeschadet am Ziel ankommen (Heb 2,10).
Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er in den Sachen mit Gott ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht wurde, vermag er denen zu helfen, die versucht werden.
Hebräer 2,17.18
Unser Sachwalter
Als verherrlichter Mensch im Himmel nimmt der Herr Jesus noch eine weitere, wichtige Aufgabe wahr: Wenn wir als Kinder Gottes gesündigt haben, dann nimmt der verherrlichte Mensch im Himmel, Jesus Christus, der Gerechte, sich unserer Sache an, damit wir zur Einsicht unseres Abweichens kommen und unsere Beziehung zum Vater wieder uneingeschränkt genießen können.
Es gibt noch mehr Würden, die den Herrn Jesus auszeichnen: z. B. als Heiland (Phil 3,20.21), als Haupt (Eph 1,20-23), als der Hirte (Heb 13,20; 1. Pet 5,4). Vielleicht bewirken diese kurzen Ausführungen, dass unser „Appetit“ geweckt wird, mehr und mehr Herrlichkeiten und Würden des verherrlichten Menschen im Himmel zu studieren und den gewaltigen Segen besser zu erfassen und zu genießen, der mit seiner wunderbaren Person und Stellung verknüpft ist.
Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand gesündigt hat – wir haben einen Sachwalter bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten.
1. Johannes 2,1
Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist.
Philipper 2,9
