Nicht mehr sündigen?
Frage: Wird die Sünde nie vollständig aus dem Gläubigen entfernt? Sündigt er bis an sein Lebensende? Wir lesen doch in 1. Johannes 3,9: „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde.“
Antwort: Wenn ein Gläubiger stirbt, wenn er „ausheimisch von dem Leib und einheimisch bei dem Herrn” ist, hat er ein für alle Mal mit der Sünde abgeschlossen. Beim Kommen des Herrn werden alle Gläubigen ihre verherrlichten Leiber bekommen, in denen nicht eine Spur von Sünde ist. Bis dahin ist die Sünde noch in uns, obwohl es unser Vorrecht ist, von ihrer Macht befreit zu sein.
Der zitierte Vers steht nicht im geringsten Widerspruch zu anderen Stellen der Schrift (z. B. Röm 7,20). Er macht uns einfach die Natur dessen deutlich, der aus Gott geboren ist. Er tut nicht Sünde. Es ist nicht seine Natur, das zu tun.
Es mag zum Beispiel jemand mit einem Freund an der Seeseite eines Fischerdorfes entlanggehen, auf ein riesiges Fischernetz mit unzähligen Kork-Schwimmern zeigen und sagen: „Was für ein Segen ist so ein Material wie Kork für den Fischer, weil es nicht sinken kann.“ „Und ob es sinken kann“, entgegnet der Freund, „vor einer Stunde habe ich die Männer noch beobachtet, wie sie das Netz vom Grund des Meeres bergen mussten. Die Gewichte, die an der Unterseite des Netzes befestigt waren, waren zu schwer. Sie überwanden den Auftrieb des Korks und zogen das ganze Teil nach unten.“ Wer hatte Recht? Beide – was ihre jeweilige Sicht der Dinge anging. Der Erste dachte an die abstrakten Eigenschaften von Kork, der Letztere an die seltsame und unnormale Sache, die dann in der Praxis geschah.
Der Apostel Johannes schreibt aus einer abstrakten Sichtweise heraus; Sünde im Leben eines Gläubigen ist bestimmt keine normale, sondern eine höchst unnormale Sache!
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