Gott / Jesus Christus

Inmitten der Versammlung lobsingen

„Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben“ (Ps 22,23).

Wenn du deine Kinder aufrichtig liebst, dann wünschst du dir für sie denselben Platz wie für dich selbst. So war es bei Christus. Er konnte zwar allein leiden, aber nachdem Er das Werk vollbracht hatte, konnte Er da allein loben? Nein, „inmitten der Versammlung will ich dich loben.“ All die Leiden und der Kummer waren sein Teil; seine Freude aber will Er mit denen teilen, die er liebt. Er selbst führt ihren Lobgesang an.

Er kommt aus unaussprechlichen, unergründlichen Leiden und Schmach – und sollte dann schweigen? Fließt nicht die Melodie seines Lobgesangs gerade aus der Finsternis hervor, in der Er war? Entspricht nicht die Fülle der Freude seinem Verlassensein von Gott für unsere Sünde? Er war in den Tiefen für uns, aber nun ist Er dort herausgekommen und singt ein Loblied. Und wie singen wir das Lob? Wir singen es mit in der Gewissheit dessen, was Er gewirkt hat. Gott möchte uns in Freiheit vor sich sehen, voll Freude angesichts dessen, was Christus getan hat. Er möchte, dass wir alles Böse verurteilen, denn die Gegenwart Gottes ist ein heiliger Ort; aber Er ist an diesem Ort aufgrund seines Werkes, und Er gibt auch uns diesen Platz.

Könnte ich in meinen Sünden in die Gegenwart Gottes treten? Nein, ich würde vor Ihm fliehen wie Adam. Aber weil ich an Christus glaube, befinde ich mich in Gottes Gegenwart – Er mich dorthin gebracht hat. Kommst du so zu Gott? Hast du die Stimme Christi im Lobgesang gehört? Es ist nicht länger der unerhörte Schrei der tiefsten Not. Die Sühnung ist vollbracht, Er selbst ist aus den Toten auferweckt – der angenommene und verherrlichte Heiland. Er ist aus dem Elend des Elenden zu seiner Freude auferweckt worden. Er sammelt die um sich, die Ihn angenommen haben, und in ihrer Mitte singt Er Gott Lobgesänge.

Wenn du nun zu Gott kommst, so hast du durch sein Werk die Berechtigung, seinen Lobgesang aufzugreifen und darin einzustimmen, denn es handelt sich nicht um eine Verheißung, sondern um eine vollendete Tatsache. Glaube ich an Christus? Wenn ja, so befinde ich mich vor dem Thron Gottes (hinsichtlich meines Rechts, natürlich noch nicht tatsächlich), und das aufgrund des Kreuzes; ich bin innerhalb des Vorhangs, und meine Sünden liegen für immer hinter mir.

John Nelson Darby

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2018, Heft 10, Seite 29

Bibelstellen: Psalm 22,23

Stichwörter: Christus, Lobgesang, lobsingen, Versammlung