Buchbesprechung

Jerusalem – du wirst nie mehr weinen!

Stefan Drüeke

Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen

Taschenbuch, 136 Seiten, € 4,50

Bestell-Nr. C 257.626

Ein Titel – so ganz anders als der vieler anderer Bücher über Jerusalem. Ein Titel, der Hoffnung weckt! Hoffnung für die Stadt, die im Schnittpunkt dreier Kontinente liegt und in der sich Judentum, Christentum und Islam begegnen. Einer Stadt, die geschlagen, zerstört und zertreten wurde und die bis heute nicht zur Ruhe gekommen ist.

Viele Bücher über Jerusalem beschäftigen sich mit ihrer Vergangenheit, andere wiederum setzen sich mit den gegenwärtigen politischen, kulturellen oder religiösen Problemen auseinander. Beides findet sich auch in diesem kleinen Buch, das aber mehr bietet, denn es beschreibt auch die Zukunft dieser Stadt. Nicht spekulativ – sondern gestützt auf die Zusicherungen der Bibel: „Denn ein Volk wird in Zion wohnen, in Jerusalem. Du wirst nie mehr weinen“ (Jes 30,1).

Zunächst wird ein weiter Blick zurück in die Vergangenheit geworfen. Angefangen von einer ersten Ansiedlung an der Gihonquelle, die man um ca. 2.800 v. Chr. vermutet, ziehen die Zeugen der biblischen Geschichte der Stadt an uns vorüber: Abraham und seine Begegnung mit Melchisedek, David und die Eroberung der Stadt, Salomo und der Tempelbau, Hiskia und Josia und ihre Reformen, schließlich Nebukadnezar und die letzten Tage des Südreichs mit der Zerstörung der Stadt. Dann der Wiederaufbau des zweiten Tempels und dessen glanzvolle Restaurierung unter Herodes – und schließlich der verheißene Messias, der in Jerusalem abgelehnt, verworfen und hingerichtet wurde. Im Jahr 70 n. Chr. wurde die Stadt dann durch die Römer zerstört.

Der geschichtliche Streifzug geht weiter über die byzantinische Zeit, die Zeit unter moslemischer Herrschaft, die Kreuzzüge und die Zeit des osmanischen Reiches. Das Ende markiert die Balfour-Deklaration im Jahr 1917 und schließlich die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel am 14. Mai 1948.

Ein kurzer Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Israel im Miteinander der Kulturen und Religionen rundet das Ganze ab, gefolgt von einem prophetischen Aus- und Überblick der Ereignisse, die in Zukunft in und um Jerusalem passieren werden.

Das kleine Buch ist illustriert mit Bildern, Karten und Skizzen, die den Text erklären und lebendig machen. Es ist übersichtlich gestaltet und liest sich gut und flüssig. Die Archäologie kommt zu Wort, dabei zeigen die angeführten Bibelstellen, in welchem Teil der biblischen Geschichte man sich gerade befindet.

Es sind knapp 120 Seiten: nicht zu viel, um sie zu lesen – aber zu viel, um sie einfach zu ignorieren. Ein kleines Geschenk zum Weitergeben – sowohl an Israel-Begeisterte als auch an Israel-Kritiker.

Nutzen wir die Gelegenheiten, die die Berichterstattung und die Gespräche über das 70-jährige Jubiläum des Staates Israel am 14. Mai 2018 uns bieten, um Menschen mit dem bekannt zu machen, der über diese Stadt geweint hat und der vor ihren Toren gestorben ist – der aber bald als der angekündigte Messias wieder erscheinen wird.

Wer dieses kleine Buch allerdings bis jetzt noch nicht selbst gelesen hat, der sollte es jetzt tun. Es lohnt sich!

Frank Warias

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2018, Heft 5, Seite 20

Stichwörter: Jerusalem, Tränen, Weinen