Versammlung

Gericht und Fallstrick des Teufels

„Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk. Der Aufseher nun muss untadelig sein, … nicht ein Neuling, damit er nicht, aufgebläht, ins Gericht des Teufels falle. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, damit er nicht in Schmach und in den Fallstrick des Teufels falle“ (1. Tim 3,1.2.6.7).

Wer in einer örtlichen Versammlung nach einem Aufseherdienst trachtet, muss unter anderem zwei wichtige Qualifikationen aufweisen. Fehlen sie, dann drohen ernsthafte Gefahren.

Erstens darf ein Aufseher kein „Neuling“ sein, „damit er nicht, aufgebläht, ins Gericht des Teufels falle.“ Das mit „Gericht“ wiedergegebene Wort meint das Urteil, aufgrund dessen das Gericht ausgeübt wird.¹ Wir erhalten hier einen bemerkenswerten Einblick in die Ursache für den Fall des Teufels. Er war aufgebläht vor Stolz, verleitet durch die Stellung, die er bekleidete, oder durch seine eigene Schönheit und Weisheit (vgl. Hes 28,11-17). Aus diesem Grund verfiel er dem Gericht. Der Geist Gottes warnt uns, dass ein Neuling in derselben Gefahr steht, wenn er einen Aufseherdienst in der Versammlung ausübt. Er könnte sich vor Stolz aufblähen und unter das Strafgericht Gottes kommen wie der Teufel.

Zweitens muss der Aufseher „ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, damit er nicht in Schmach und in den Fallstrick des Teufels falle.“ Hier ist die Bedeutung ganz anders. Wenn jemand, der einen Aufseherdienst in der Versammlung ausübt, kein gutes Zeugnis nach außen hin hat, würde er sehr bald Schmach auf sich ziehen, und zwar weniger für den Namen Christi als vielmehr für seinen eigenen Ruf. Satan würde dann nicht zögern, diesen schlechten Ruf als „Fallstrick“ zu benutzen, um den Betreffenden zum Scheitern zu bringen.

Wie oft unterlag schon ein Neuling oder jemand, der kein gutes Zeugnis hatte, einer dieser beiden Gefahren – und das in der Versammlung Gottes! Wir sollten daraus lernen, niemals, auch nicht unter irgendeinem Vorwand, von diesen klaren und guten Belehrungen des Wortes Gottes abzuweichen.


FN 1: Siehe Anmerkung in der Elberfelder Übersetzung, Edition CSV Hückeswagen; vgl. auch Mt 7,2; Lk 23,40; 24,20.

Der Aufseher muss untadelig sein als Gottes Verwalter.

Titus 1,7

Edward Dennett

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2022, Heft 2, Seite 9

Bibelstellen: 1. Timotheus 3,1.2.6.7; Hesekiel 28,11-17; u. a.;

Stichwörter: Aufseher, Dienst, Neuling, Versammlung, Zeugnis