Gemeinschaft und Gottseligkeit
Wenn wir unseren Blick im Gebet glaubensvoll zum Himmel richten, dann hält uns das in lebendiger Gemeinschaft mit Gott. Er sagt uns, dass seine Augen auf die Gerechten gerichtet sind und seine Ohren auf ihr Schreien (vgl. 1. Pet 3,12). Daniel hat dreimal am Tag gebetet und die Gemeinschaft mit Gott ganz bewusst gesucht. Wir haben eine viel größere Kenntnis von Gott als Daniel, Mose oder Abraham und sollten deshalb noch mehr danach verlangen, immer wieder die Gemeinschaft mit Ihm bewusst zu suchen!
Die Beziehung, die wir als Kinder zum Vater haben und zu Jesus, der unser Herr und Meister ist, kann nur im Glauben erfasst und genossen werden. Das ist ein Wachstumsprozess. Am Anfang sagen wir vielleicht wie die Braut im Hohelied: „Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein“ (Hoh 2,16). Doch Gott möchte uns im Bewusstsein seiner Liebe weiterführen, so dass wir irgendwann sagen können: „Ich bin meines Geliebten, und nach mir ist sein Verlangen“ (Hoh 7,11). Es hat einmal jemand gesagt: „Der Herr sehnt sich viel mehr nach uns als wir uns nach Ihm.“ Das im Glauben zu erfassen, zieht uns an sein Herz!
Gottseligkeit ist die ehrfurchtsvolle und verehrende Hingabe an Gott und beinhaltet auch, Gott in alles miteinzubeziehen und in Ihm unsere volle Zufriedenheit zu finden. Wie der Herr Jesus selbst sagt: „Ich habe den Herrn stets vor mich gestellt; … Fülle [Sättigung] von Freuden ist vor deinem Angesicht“ (Ps 16,8.11). Wenn wir so leben, dann verstehen wir auch besser, was die Worte von Paulus bedeuten, der im Gefängnis schreiben konnte: „Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (Phil 4,4). Wenn wir im Glauben verwirklichen, dass Christus unser Alles ist, dann werden wir auch lernen, uns mit dem zu begnügen, was Gott für uns vorgesehen hat (vgl. Phil 4,11).
Unser himmlischer Vater will uns nicht nur ein bisschen Freude geben, sondern Er möchte, dass unsere Freude überströmend und vollkommen ist. Wie kommt so eine Freude zustande? Nicht durch die Dinge dieser Welt, sondern durch die gelebte Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Wie Johannes schreibt: „Und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei“ (1. Joh 1,3.4).
Gemeinschaft bedeutet unter anderem, mit der gleichen Sache beschäftigt zu sein. Wir haben beispielsweise Gemeinschaft mit Gott, wenn wir mit Ihm über seine Gedanken, die Er uns in seinem Wort mitteilt, im Gebet reden oder wenn wir uns in Abhängigkeit von Ihm für seine Interessen einsetzen und Ihm dienen.
Der Sohn Gottes ist gekommen, um uns Leben im Überfluss zu geben. Wir besitzen dieses Leben in Ihm, doch wir sollen es auch praktisch im Glauben ergreifen, indem wir die Beziehung zum Vater und zum Sohn genießen und bewusst darin leben!