Ehe und Familie

Probleme mit Kindern

Im Lukasevangelium lernen wir drei Personen kennen, die nur ein einziges Kind besaßen. Alle drei hatten eine zu Herzen gehende Begegnung mit dem Herrn Jesus.

In der ersten Begebenheit war es eine Witwe, deren einziger Sohn zu Grabe getragen wurde. Sie selbst suchte gar nicht nach Jesus, aber der Herr sah sie und wurde innerlich bewegt! Er hatte Erbarmen mit ihr, tröstete sie und erweckte den jungen Mann wieder zum Leben (Lk 7,11-15).

In der zweiten Begebenheit kam ein Synagogenvorsteher zu Jesus, weil seine einzige Tochter schwer krank war, ja sogar an der Schwelle des Todes. Der Herr ging mit ihm zu seinem Haus, doch auf dem Weg dorthin hielt Er sich auf, um einer Frau zu helfen, die ebenfalls in Not war. Infolge dieser Verzögerung war die Tochter des Synagogenvorstehers bereits verstorben, als der Herr endlich dort eintraf. Aber Er ergriff sie bei der Hand und machte sie wieder lebendig (Lk 8,41-56).

Wir sehen, dass sowohl das Haus der Witwe als auch das des Synagogenvorstehers von schwerstem Leid heimgesucht wurden. Aus Sicht der Witwe war jede Hilfe eindeutig zu spät – doch für den Herrn war es nicht zu spät. Das zeigt sein Erbarmen und seine Macht. Für den Synagogenvorsteher schien es, dass der Herr noch rechtzeitig hätte helfen können – wenn Er sich nur beeilt hätte! Doch Er ließ die Verzögerung zu. Sein Eingreifen wurde dadurch nicht behindert. Das zeigt seine vollkommene Zeiteinteilung, auch wenn die Probleme zunehmen.

In der dritten Begebenheit stand der einzige Sohn eines verzweifelten Vaters ebenfalls am Rand des Todes (Lk 9,37-42). Ein böser Geist quälte ihn und warf ihn oft ins Feuer oder ins Wasser, um ihn umzubringen (Mk 9,22). Die Jünger des Herrn konnten ihm nicht helfen, aber für Jesus ist nichts zu schwierig. Mit einem Machtwort trieb Er den Geist aus, heilte das Kind und gab es seinem Vater zurück.

Auch mit unseren Kindern kann es große Sorgen geben. Vielleicht haben wir es aufgegeben, Hilfe beim Herrn zu suchen – wie diese Witwe. Oder wir fragen uns, warum Er so lange braucht – wie der Synagogenvorsteher. Vielleicht ist ein Kind auch auf schlimme Abwege geraten und wir fürchten uns schon vor der nächsten Nachricht. Verzweifelt stellen wir fest, dass selbst Diener des Herrn nicht helfen können – wie der Vater des besessenen Sohnes. Doch wie der Fall auch gelagert sein mag: In seinem großen Erbarmen, seiner unbegrenzten Macht und seiner perfekten Zeitplanung ist unser Herr stets in der Lage, unsere Kinder zu retten.

[Aus: „The Lord is Near“]

Jesus aber sprach zu ihm: Was das „wenn du kannst“ betrifft – dem Glaubenden ist alles möglich.
Markus 9,23

Stephen Campbell

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2021, Heft 11, Seite 27

Bibelstellen: Lukas 7,11-15; 8,41-56; 9,37-42; Markus 9,22;

Stichwörter: Eltern, Hilfe, Kinder, Probleme, Synagogenvorsteher, Witwe