Ermutigung

Ausharren und Wachstum

„Der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und der an Händen Reine wird an Stärke zunehmen“ (Hiob 17,9).

Wenn andere leiden und verspottet werden oder wenn man selbst in große Not gerät und kein Mitgefühl erntet, kann einem das sehr zu schaffen machen. So erging es dem leidgeprüften Hiob. Doch inmitten seiner Anfechtungen stellte er mit den oben angeführten Worten einen großartigen Grundsatz vor: Der Gerechte hält in Schwierigkeiten an seinem Weg fest und der Reine nimmt an Stärke zu. Das Leben eines Glaubenden darf somit durch zwei wichtige Dinge gekennzeichnet sein: Ausharren und Wachstum.

Um ausharren zu können, muss man in der Praxis des Lebens jedoch ein Gerechter sein. Nur wer Gottes Gedanken kennt und ihnen entsprechen will, kann seine Füße auf dem guten Weg halten. Der Gerechte geht den Pfad des Gehorsams auch unter großem Druck weiter. Er harrt, mit Gottes Hilfe, aus. Wer dagegen nur mit eigenen Wertvorstellungen, Vorsätzen und Willenskraft ausgerüstet ist, wird früher oder später aus der Bahn geworfen.

Um wachsen zu können, muss man an den Händen rein sein. Nur wer sich nicht mit den bösen Dingen dieser Welt befleckt, wird an geistlicher Stärke – auch in großer Not – zunehmen. Wir können nicht mit der Kraft eines heiligen Gottes rechnen, wenn wir mit der Sünde in unserem Leben spielen. Darum müssen wir in unseren Taten rein bleiben. Und wenn wir uns doch beschmutzt haben, sollten wir unsere „Hände“ rasch säubern (Jak 4,8).

Hiob unterstreicht durch sein eigenes Leben seine bemerkenswerten Worte, die wie ein Lichtstrahl im tragischen Dunkel seiner Qual aufleuchten. Denn Hiob harrte aus (vgl. Jak 5,11). Obgleich ihn der Leidensdruck ins Zweifeln, Hadern und Straucheln brachte, sagte er sich nicht von Gott los. Er blieb auf dem Pfad der Gottesfurcht.

Und nicht nur das. Als Gott mit ihm sein Ziel erreicht hatte, war Hiob geistlich stärker geworden. Er hatte wichtige Lektionen gelernt und war in der Erkenntnis Gottes gereift. Die Verdopplung seines Besitzes war nur ein Spiegelbild davon, wie er innerlich durch die Prüfung bereichert worden war (Hiob 42).

Gott schenke uns die Gnade, dass wir in allen Erprobungen an dem Weg der Treue festhalten und an geistlicher Stärke zunehmen!

Siehe, wir preisen die glückselig, die ausgeharrt haben. Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist.
Jakobus 5,11

Gerrid Setzer

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2023, Heft 4, Seite 3

Bibelstellen: Hiob 17,9; 42; Jakobus 4,8; 5,11;

Stichwörter: Ausharren, Glauben, glückselig, Hiob, Wachstum