Ruhe finden
„Nehmt auf euch mein Joch … und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“ (Mt 11,29).
Christus lädt uns in seiner unendlichen Gnade dazu ein, sein Joch auf uns zu nehmen, damit auch wir Ruhe für unsere Seelen finden können. Lasst uns die Worte bedenken und versuchen, sie zu verstehen: „Ihr werdet Ruhe finden“.
Wir dürfen die Ruhe, die Er gibt, nicht verwechseln mit der Ruhe, die wir finden. Wenn die müde, belastete und beladene Seele in einfachem Glauben zu Jesus kommt, dann gibt Er Ruhe, gefestigte Ruhe; eine Ruhe, die aus der Gewissheit hervorfließt, dass alles getan ist, dass die Sünden für immer weggetan sind, dass eine völlige Gerechtigkeit erfüllt wurde, dass jede Frage göttlich und ewig geregelt ist und Gott verherrlicht und Satan zum Schweigen gebracht ist. Das ist die Ruhe, die der Herr Jesus uns gibt, wenn wir zu Ihm kommen.
Aber dann gehen wir durch die verschiedenen Umstände unseres Alltags. Da gibt es Probleme, Schwierigkeiten, Nöte, Enttäuschungen und allerlei Rückschläge. Nichts von alledem kann auch nur im Geringsten die Ruhe antasten, die der Herr Jesus gibt; aber sie kann die Ruhe, die wir finden sollen, schwer beeinträchtigen. Die Probleme beunruhigen nicht unser Gewissen, aber sie können sehr wohl das Herz beunruhigen, sie können uns ruhelos und sehr ungeduldig machen.
Und was können wir dagegen tun? Wie soll das unruhige Herz beruhigt werden und der ruhelose Geist zur Ruhe kommen? Indem ich mich beuge und das kostbare Joch Christi auf mich nehme; das ist das Joch, das Er in den Tagen seiner Menschheit immer getragen hat, das Joch vollständiger Unterordnung unter den Willen Gottes. Ich möchte fähig sein, ohne jeden Hintergedanken und aus tiefstem Herzen sagen zu können: „Herr, ein Wille geschehe.“ Ich wünsche mir ein tiefes Empfinden seiner vollkommenen Liebe zu mir und seiner unendlichen Weisheit in all seinen Wegen mit mir, so dass ich es gar nicht wünschen würde, meine Umstände zu ändern, und keinen Finger in dieser Hinsicht rühren würde.
