Glaubensleben

Geduldiges Harren auf Gott

Geduldiges Harren auf Gott sollte ein Kennzeichen seiner Heiligen sein. Gottes Absichten werden ihr Ziel nicht verfehlen; sie werden sich gewiss erfüllen. Auch im alltäglichen Leben brauchen wir Geduld. Im Jakobusbrief lesen wir: „Siehe, der Ackerbauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und den Spätregen empfängt” (Jak 5,7). So müssen wir uns nicht wundern, wenn Christen auf ihrem Lebensweg Geduld lernen müssen.

Die Heiligen früherer Zeiten wussten nur zu gut, was es heißt, geduldig zu warten. Die Propheten mussten sich in Geduld üben und ebenso die Erzväter. Abraham wartete fünfundzwanzig Jahre lang auf die Geburt seines Erben Isaak. Joseph war dreizehn Jahre lang Sklave in Ägypten – einen Teil dieser Zeit verbrachte er sogar im Gefängnis -, bevor er befreit wurde. Und es vergingen noch weitere neun Jahre, bis sein prophetischer Traum sich erfüllte und die Brüder vor ihm knieten. David musste ebenfalls lange Jahre warten, bevor er den Thron bestieg, Jahre voll Not und Drangsal. Aber schließlich waren sie zu Ende, und dann konnte er den achtzehnten Psalm niederschreiben, in dem er bezeugt, wie Gott ihn aus allen seinen Nöten, auch aus der Hand Sauls, befreit hat.

Nun möchten wir unser Augenmerk allerdings auf eines der ersten aufgezeichneten Beispiele geduldigen Harrens richten.

Noah und die Arche

Noah hatte mit seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen die Arche bestiegen und bereits herausgefunden, dass dieses Schiff, das er nach Gottes Anweisungen gebaut hatte, sich tatsächlich dazu eignete, eine Zufluchtsstätte vor dem Sturm und der Flut zu sein. Innen und außen mit Pech bestrichen, war sie wasserdicht; sie konnte der Kraft der erbarmungslosen Regenströme widerstehen, die fast sechs Wochen lang ununterbrochen vom Himmel fielen, und die, ohne Schaden anzurichten, an ihrem Äußeren entlangliefen. Es erwies sich, dass sie allen in ihrem Inneren Schutz bot. Es regnete vierzig Tage und Nächte lang. Keiner von uns kann sich das wohl vorstellen, denn seit damals ist nie wieder jemand Zeuge eines derartigen Wolkenbruchs geworden. Aber das ist noch nicht alles. Es brachen auch alle Quellen der großen Tiefe auf, als die Fenster des Himmels sich öffneten. Hundertfünfzig Tage lang nahmen die Wasser auf der Erde überhand (1. Mo 7,17-24). Die Menschen im Inneren der Arche konnten wohl den Regen hören, der auf das Dach prasselte und vergeblich versuchte einzudringen. Er fand keine Ritze, durch die er dringen konnte. Sie waren in Sicherheit; die Arche war wasserdicht.

Bald darauf erlebten sie, dass das Schiff sich auch noch auf andere Weise eignete, um in der Flut zu überleben. Als die Wasser nämlich anstiegen, wurde die Arche angehoben und hoch auf dem Wasser getragen. Obwohl sie so schwer beladen war, erwies sich ihr Auftrieb als perfekt. Sie war vom Stapel gelassen worden – allerdings ohne jede menschliche Anstrengung. Die Fluten stiegen weiter und nahmen überhand und mehrten sich sehr auf der Erde. Und jetzt hatte die Arche nicht mehr nur Auftrieb, sie fuhr auf der Fläche der Wasser (1. Mo 7,18). Ohne Zweifel war das allen Insassen bewusst.

So hatten sie jetzt also Kenntnis von drei wichtigen Tatsachen:

  • Die Arche konnte dem niederprasselnden Regen widerstehen.
  • Die Arche hatte perfekten Auftrieb und schwamm auf dem Wasser.
  • Und sie konnte eine Reise unternehmen, denn sie hatte begonnen, auf dem Wasser zu fahren.

Aber wohin sollte die Reise gehen? Wo würden sie landen? Diese Frage konnte die Belegschaft im Inneren des Schiffs noch nicht beantworten. Wie lange würden sie in der Arche eingesperrt sein? Wann würde diese ihre lebende Fracht wieder an trockenes Land bringen? Diese Fragen konnten sie sich wohl gegenseitig stellen, aber keiner von ihnen hatte Antworten darauf. Die Wasser nahmen auf der Erde überhand; und als die Berge bedeckt waren, konnte man nichts mehr sehen als nur die endlose Weite des Wassers – in der Tat ein uferloser Ozean.

Noah muss warten

Von Gott eingeschlossen, mussten sie in der Arche ausharren, bis sie von Ihm die Erlaubnis bekamen, wieder herauszukommen. Hatte Er sie während dieser trübseligen Monate vergessen? Die letzte aufgezeichnete Mitteilung Gottes war der Befehl an Noah, hineinzugehen (1. Mo 7,1-5). Die Tür wurde zugeschlossen, und die Mitteilungen von oben wurden dann, so scheint es, eingestellt, bis mehr als ein Jahr vergangen war. Dann kam der Befehl, dass sie alle aus der Arche herausgehen sollten. Dass sie irgendwann wieder herauskommen würden, hatte Gott schon angedeutet, bevor sie hineingegangen waren. Denn Er hatte Noah mitgeteilt, dass in der Arche die Nachkommenschaft am Leben erhalten werden würde auf der Fläche der ganzen Erde (1. Mo 7,3). Die Hoffnung, wieder herauszukommen, wurde also in ihren Herzen lebendig bewahrt. So handelt Gott mit den Seinen. Abraham, Joseph, David, sie alle erfuhren das. Das gleiche gilt auch für uns, „denn in Hoffnung sind wir errettet worden” (Röm 8,24). „Die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Röm 5,5). Und das, was Gott Noah in Gnade gab, war auch nötig, denn das kleine Wörtchen ganz(en) vor „Erde“ (1. Mo 7,3) kündigte ziemlich eindeutig die Absicht Gottes an, das tierische Leben außerhalb der Arche in der Flut zu zerstören. In Hoffnung bestieg Noah also die Arche. Und in Geduld musste er in ihr ausharren.

Für fünf lange Monate nahmen die Wasser auf der Erde überhand. Am Ende dieser Zeit „gedachte Gott“, so lesen wir, „an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war“ (1. Mo 8,1). Gott gedenkt an seine Geschöpfe; an Vieh (Jona 4,11) und andere Tiere sowie an Menschen (1. Mo 9,10-17). Er gedachte an sie, und zeigte das auch. Nicht durch Worte, sondern durch Taten. Gott ließ einen Wind über die Erde fahren und das Wasser begann zu sinken. Der Wind blies. Die Wasser gingen zurück. Diejenigen, die ohne Zweifel das Geprassel des Regens gehört hatten, merkten nun, dass ein Wind sich erhoben hatte. Aber noch mehr: „Die Quellen der Tiefe und die Fenster des Himmels wurden verschlossen, und dem Regen vom Himmel wurde gewehrt“ (1. Mo 8,2). Die Flut hatte ihre äußerste Grenze erreicht. Der höchste Wasserstand konnte registriert werden. „Und die Wasser nahmen so sehr überhand auf der Erde, dass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden. Fünfzehn Ellen darüber nahmen die Wasser überhand, und die Berge wurden bedeckt“ (1. Mo 7,19.20).

Von der Arche aus konnte man nichts mehr sehen als eine weite Wasserfläche, die nur vom Horizont begrenzt wurde. „Da verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; alles starb, in dessen Nase ein Odem von Lebenshauch war, von allem, was auf dem Trockenen war. Und vertilgt wurde alles Bestehende, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden von der Erde vertilgt. Und nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war“ (1. Mo 7,21-23). Rundherum Tod. Leben nur für die, die in der Arche waren. Dort konnte der Tod nicht eindringen. Draußen regierte der Tod. Drinnen ging das Leben weiter.

Eine weltweite Flut

Das ist der Bericht im ersten Buch Mose. Ist er eine Übertreibung oder gar ein Mythos? Nur eine Mutmaßung Noahs und derer, die mit ihm in der Arche waren, deren Blickwinkel verständlicherweise eingeschränkt war? Der Heilige Geist bestätigt durch Petrus die Wahrheit der Geschichte, wie sie in 1. Mose geschrieben steht. Petrus schreibt, dass „die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, eingingen und durch Wasser gerettet wurden“ (1. Pet 3,20). Und weiter, dass Gott nur „Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten erhielt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte“ (2. Pet 2,5), „durch welche die damalige Welt, von Wasser überschwemmt, unterging“ (2. Pet 3,6). Gab es nur eine teilweise Zerstörung der adamitischen Rasse? Der Bericht des Petrus läuft dem zuwider, und das letzte Zitat deutet auch darauf hin, dass nicht nur die Menschen von dem schrecklichen Gericht betroffen waren, sondern alles, was in 1. Mose 7,23 aufgelistet wird.

Der Bericht aus 1. Mose wird außerdem noch von jemand bestätigt, der Augenzeuge der Ereignisse war, nämlich unserem Herrn Jesus Christus, dem eingeborenen Sohn Gottes, durch den die Welt geschaffen wurde. Er spricht in unmissverständlichen Worten davon, dass die Menschen vor der Flut „aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten“ und machten sich um nichts anderes Gedanken als den Fortbestand der menschlichen Rasse auf der Erde „- bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging und sie es nicht erkannten – bis die Flut kam und alle wegraffte“ (Mt 24,38.39). Können wir da von einer teilweisen Zerstörung der Rasse sprechen? Alle wurden weggerafft, bis auf die, die in der Arche waren – so bezeugt es unser Herr Jesus Christus, der uns auch als Einziger mitteilt, mit was die Menschen beschäftigt waren, bevor sie die Flut unversehens traf.

Also regierte der Tod, wie wir bereits gesagt haben, rundherum. Überleben gab es nur in der Arche. Was für eine ernste Zeit für Noah und die, die bei ihm waren! Nur sie, von der gesamten menschlichen Rasse, waren in Sicherheit vor der überwältigenden Macht der Flutwasser. Fünf Monate lang hatten sie erprobt, dass die Arche geeignet war, sie zu schützen, und sie konnten ebenfalls ihren Auftrieb bezeugen.

Das Wasser verläuft sich

Schließlich begann der siebte Monat. Und es gab immer noch keine Anzeichen einer Veränderung, bis der siebzehnte Tag anbrach und die Arche auf Land stieß (1. Mo 8,4). Die Reise war beendet; die Arche fuhr nicht mehr weiter. Aber wo war sie? Wer von den Insassen wusste es? Es waren noch keine Orientierungspunkte sichtbar. Aber die Tatsache, dass die Arche auf Grund gelaufen war, bezeugte, dass die Wasser zurückgegangen waren. Die Hoffnung, dass sie aus der Arche herausgehen würden, musste in ihnen gestärkt worden sein, als sie merkten, dass die Arche zum ersten Mal Grund berührt hatte. Und doch mussten noch Tage, ja Wochen vergehen, bevor sie etwas anderes als nur Wasser zu sehen bekamen. Vom siebzehnten Tag des siebten Monats an konnten sie also sicher sein, dass die Wasser abnahmen. Am ersten Tag des zehnten Monats konnten sie das wahrscheinlich mit ihren eigenen Augen sehen, dass es tatsächlich so war. An diesem Tag „wurden die Spitzen der Berge sichtbar“ (1. Mo 8,5). Wie interessant musste für die kleine Gesellschaft der erste Anblick der Bergspitzen gewesen sein! So wie die Besatzung eines Schiffes das erste Sichten von Land nach einer langen Überfahrt mit Entzücken begrüßt, so müssten auch Noah und seine Familie den Anblick der ersten Bergspitzen bejubelt haben. Seit zehn Wochen schon hatten sie gewusst, dass die Wasser abnahmen. Aber nun erst konnten sie sehen, dass es tatsächlich so war; und von nun an konnten sie täglich den Rückgang der Wasser erkennen. Die Bergspitzen waren sichtbar! Wie kleine Inseln in einem riesigen Ozean mussten die einzelnen Bergspitzen ausgesehen haben. Aber die Menschen in der Arche mussten sich immer noch in Geduld üben und noch mehrere Monate im Inneren des Schiffes ausharren.

Nahezu sechs Wochen vergingen. Wahrscheinlich konnten sie jeden Tag ein bisschen mehr Land sehen. Aber war der Boden schon bereit, dass sie wieder darauf leben konnten? Noah wollte erfahren, wie weit das Wasser schon getrocknet war; also öffnete er das Fenster, das er gemacht hatte, suchte einen Raben aus und schickte ihn auf Erkundungsreise. Offenbar war der Grund noch nicht bereit für die Menschen, denn der Rabe „flog hin und her, bis die Wasser von der Erde vertrocknet waren“ (1. Mo 8,7). Eine Woche später sandte er eine Taube aus, „um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten von der Fläche des Erdbodens; aber die Taube fand keinen Ruheort für ihren Fuß und kehrte zu ihm in die Arche zurück“ (1. Mo 8,8.9). Die Dinge waren noch nicht weit genug fortgeschritten, dass sie schon Pläne für den Auszug aus der Arche hätten machen können. Geduld war immer noch angesagt, obwohl sich der Tag offensichtlich näherte, an dem sie von Bord gehen konnten. Nachdem er nochmals sieben Tage gewartet hatte, sandte er die Taube erneut aus. Am Abend kam sie wieder zurück (1. Mo 8,10.11). Gab es eine erneute Enttäuschung für die Menschen in der Arche? Der Olivenzweig, den sie im Schnabel der Taube erblickten, musste eine große Ermutigung für sie gewesen sein. Die kleine Taube war an diesem Abend ein Überbringer von guten Nachrichten. Selbstverständlich konnte sie ihre Erlebnisse nicht erzählen, aber der frisch gewachsene Olivenzweig in ihrem Schnabel sprach für sich selbst. Die Pflanzenwelt war wieder zum Leben erwacht. Die Wasser hatten sich vom Erdboden verlaufen. Mit welch großem Interesse mussten sie dieses Blatt begutachtet haben. Gott teilte ihnen dadurch mit, dass ihr Lebensraum bald ausgeweitet würde. Gott hatte in der Tat an Noah gedacht und an alle in der Arche! Dieses Blatt bezeugte es. Noch einmal vergingen sieben Tage, und dann kam die Taube, als sie auf ihren dritten Flug geschickt wurde, nicht mehr zurück (1. Mo 8,12). Neun Wochen waren vergangen, seitdem die ersten Bergspitzen sichtbar geworden waren. Der Rabe und die Taube brauchten den Schutz der Arche nicht mehr. Aber die Menschen, das Vieh, die Tiere und alles, was sich auf der Erde regt, mussten noch in ihrem Inneren verharren.

Noah verlässt die Arche

Die nächste Zeitangabe, von der wir lesen, ist der erste Tag des neuen Jahres. Und es sollte für Noah und seine Familie ein Freudentag werden, an den sie sich Zeit ihres Lebens erinnern würden. Denn nun konnten sie zum ersten Mal erneut die frische Luft des Himmels einatmen, als Noah die Decke von der Arche tat „und sah: Und siehe, die Fläche des Erdbodens war getrocknet“ (1. Mo 8,13).[1] Konnten sie nun von Bord gehen? Nein, sie mussten sich noch immer in Geduld üben, denn Gott hatte ihnen noch mit keinem Wort befohlen, aus der Zufluchtsstätte zu kommen, die Er ihnen bereitet hatte. Ein Schiff auf dem Trockenen war die Arche gewesen, als sie hineingegangen waren. Und nun war sie erneut ein Schiff auf dem Trockenen. Als die Decke abgetan war, konnten sie das sehen. Wie lange würden sie noch da drin eingesperrt bleiben? Fast zwei weitere Monate vergingen. Jeden Tag konnten sie den Erdboden sehen, dessen Fläche trocken war. Keine Flut um sie herum, keine Einöde von Wasser, die sich bis zum Horizont erstreckte. Wo einst Wasser war, konnte man nun die Erde sehen, und Pflanzen bedeckten den Boden.

Hatte Gott sie vergessen? Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats wurde es offenbar, dass dies nicht der Fall war. An diesem Tag befahl er Noah, dass sie alle aus der Arche herauskommen sollten, denn die Erde war trocken (1. Mo 8,14). Dass die Oberfläche des Erdbodens getrocknet war, war eine Sache, aber dass die Erde selbst trocken war, eine andere. Und bis Letzteres eingetreten war, war der Erdboden nicht dafür geeignet, dass Menschen auf ihm wohnen konnten. Als er trocken war, wartete Gott nicht mehr länger und gab nun die langerwartete Erlaubnis. Alle kamen heraus. Geduld war nicht länger nötig, obwohl sie so sehr auf die Probe gestellt worden war. Und gewiss werden alle Gott gepriesen haben, der ihnen so eine Zufluchtsstätte zur Verfügung gestellt und sie darin festgehalten hatte, bis der Erdboden wieder in einem geeigneten Zustand war, ihnen Wohnung zu bieten.

Ein vorbereiteter Ort

So wie Gott damals handelte, hat Er immer gehandelt und wird Er auch immer handeln. Er bringt sein Volk nicht an einen Ort, der unvorbereitet ist. Adam wusste es. Noah lernte es. Und Israel erfuhr es ebenfalls (5. Mo 8,7.8). Dasselbe werden auch wir bezeugen, wenn wir das Haus des Vaters betreten und feststellen, dass alles für uns vorbereitet ist (Joh 14,2.3). Er, der den ganzen Garten Eden für die Menschen gestaltet hat, ist der gleiche, der vorausgegangen ist, um für sein Volk oben einen Platz vorzubereiten.

„Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk“, schreibt Jakobus, „damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt“ (Jak 1,4). Gewiss sehen wir das in Noah veranschaulicht. Und ein Größerer als Noah hat gesagt: „Beharrlich habe ich auf den HERRN geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört. Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm; und er hat meine Füße auf einen Felsen gestellt, meine Schritte befestigt. Und in meinen Mund hat er ein neues Lied gelegt, einen Lobgesang unserem Gott.” Und das Resultat wird sein: „Viele werden es sehen und sich fürchten und auf den HERRN vertrauen” (Ps 40,2-4).

Ist jemand in Unruhe, weil sich die Räder des göttlichen Wagens scheinbar zu langsam drehen? Wir sollten uns durch diesen Bericht von Noah, der als Blatt aus dem Logbuch der Arche gelesen werden kann, beschwichtigen lassen. Ist jemand versucht zu sagen, keine Schwierigkeiten wären so groß wie die eigenen? Dann wollen wir diese Worte aus dem 40. Psalm zu uns reden und den Rand der dunklen Wolke mit dem hellen Licht der Hoffnung vergolden. Denn „glückselig [ist] der Mann, der den HERRN zu seiner Zuversicht macht” (Ps 40,5).


Fußnoten:

  1. Anm. der Red.: Womöglich ist auch das der Zeitpunkt, als sie zum ersten Mal sehen konnten, dass das Wasser überhaupt verlaufen war.

Clarence E. Stuart

Einordnung: Im Glauben leben, Jahrgang 2020, Heft 5, Seite 9

Bibelstellen: 1. Mose 7; 1. Mose 8; Psalm 40,2-5;

Stichwörter: Arche, Erdboden, Noah, Oberfläche, Wasser, weltweite Flut